Transformationspfade für eine nachhaltige Gestaltung regionaler Mobilitätsverflechtungen in der Regiopole Mittlerer Oberrhein (TRAMIGO)
- Projektteam:
Lang, Daniel (Projektleitung); Maike Puhe (Projektkoordination), Annika Weiser, Tim Fraske, Merlin Keitz, Annett-Kathrin Winkle, Paul Witte, Jens Schippl, Torsten Fleischer
- Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Starttermin:
2024
- Endtermin:
2029
- Projektpartner:
KIT-Institut für Verkehrswesen (IfV); Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI); Regionalverband Mittlerer Oberrhein (RVMO); Kommunikationsbüro Ulmer GmbH; takomat GmbH
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
Viele Städte versuchen, durch bessere Angebote und restriktive Maßnahmen den Besitz und die Nutzung privater Pkw zu reduzieren. Doch Städte sind keine isolierten Inseln, sondern durch Siedlungs-, Arbeitsplatz- oder Naherholungsschwerpunkte mit ihrem Umland verbunden. Eine Transformation hin zu mehr Multimodalität oder einer Abkehr vom eigenen Pkw kann nur dann erfolgreich sein, wenn auch die Ursachen der regionalen Verkehrsverflechtungen berücksichtigt werden. Hier setzt TRAMIGO an, indem zunächst die Ursachen dieser Mobilitätsverflechtungen untersucht werden.
Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stehen – beispielhaft für andere Regiopolen – die klimaverträglichere Abwicklung des Quell- und Zielverkehrs zwischen der Stadt Karlsruhe und den umliegenden Gemeinden sowie die Verflechtungen zwischen den Gemeinden.
Ziele und Vorgehen
Ziel ist es, in regionalen Dialogveranstaltungen mögliche Zukunftspotenziale für die Region zu identifizieren. Dabei möchten wir verstehen, welche Maßnahmen effektiv und umsetzbar sind, um den Verkehr zwischen Karlsruhe und den umliegenden Gemeinden nachhaltiger zu gestalten. Für die Abschätzung der Umsetzbarkeit werden die unterschiedlichen Bedarfe verschiedener gesellschaftlicher Gruppen erhoben und konkrete Umsetzungsstrategien in miteinander vernetzten Realexperimenten erprobt.
Wir untersuchen, inwieweit die Planung und Durchführung mehrerer koordinierter Realexperimente die Gestaltung groß angelegter Reallabore ermöglicht, und prüfen, ob und inwieweit sich die gewonnenen Erkenntnisse auf andere Regionen übertragen lassen.
Methoden
In dem Projekt kommen verschiedene Methoden der empirischen Sozialforschung zum Einsatz. Über eine Bevölkerungsumfrage wird erhoben, welche persönlichen Beziehungen die Menschen pflegen und welche Mobilitätsmuster daraus entstehen. Zudem werden Dokumentenanalysen und Experteninterviews durchgeführt, um die regionalen Governance-Prozesse besser zu verstehen. Über den Einsatz von Simulationstools werden diverse Entwicklungspfade und ihre Wirkungen auf die Stadt-Umland-Verflechtungen analysiert. Diese Tools können auch während der Dialogveranstaltungen eingesetzt werden und ermöglichen den Teilnehmenden eine unmittelbare Wirkungsabschätzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Gemeinsam mit den Realexperimenten möchten wir so herausfinden, welche gesellschaftlichen und regulativen Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind.
Projektleitung und Arbeitspakete
Das ITAS hat in dem Projekt die Verbundkoordination inne und ist federführend an drei weiteren Arbeitspaketen beteiligt:
- Situationsanalyse: Analyse und Aufbereitung verschiedener regionalspezifischer Daten durch Desk Research. Expertengespräche geben Einblick in die Governance-Strukturen in der Region.
- Bevölkerungsumfrage: Identifikation verschiedener Personengruppen, die sich in ihrer Alltagsgestaltung unterscheiden und damit unterschiedliche Möglichkeiten haben, auf Veränderungen zu reagieren. Vertreter dieser Personengruppen sollen im weiteren Verlauf für den Dialogprozess gewonnen werden.
- Realexperimente: Experimentelle Umsetzung möglicher Maßnahmen, Untersuchung der Wirkung sowie intendierter und nicht intendierter Nebeneffekte im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Identifikation gesellschaftlicher, technischer, rechtlicher und administrativer Hürden. Entwicklung begleitender Maßnahmen zur Verbesserung der Implementierbarkeit.
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-26487
E-Mail