Nachhaltigkeit – hautnah!

  • Veranstaltungsart:

    Vortragsreihe

  • Tagungsort:

    Karlsruhe

  • Datum:

    20.01.10 - 09.02.10

Übersicht

Dienstag, 09.02.2010, 18.00 - 19.30 Uhr

Prof. Armin Grunwald Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, KIT

"Brauchen wir eine Schule der Nachhaltigkeit?"

Abstract: Innerhalb der deutschen Hochschullandschaft wurde das KIT für sein exzellentes Zukunftskonzept ausgezeichnet – vor allem aufgrund seiner starken technischen und ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen. Dabei wird immer deutlicher, dass rein technologische Konzepte, die ohne Berücksichtigung der gesellschaftlichen Dimension und der sozialen und ökologischen Folgen aufgestellt werden, mitunter nicht zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen können oder neue generieren. Vor diesem Hintergrund ist zu klären, wie an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Projektentwicklung und Ausbildung Elemente aufgenommen werden können, welche die ökonomischen, die gesellschaftlichen und die Umweltbelange adäquat berücksichtigen. Eine Möglichkeit hierzu bietet, wie am KIT geschehen, die Einrichtung einer Schule der Nachhaltigkeit. Inwieweit dies eine passende Form zur Schließung einer Nachhaltigkeitslücke in der deutschen Forschungs- und Hochschullandschaft darstellt, und was es für andere Alternativen gibt, wird im Vortrag erörtert.

Mittwoch, 03.02.2010, 18.00 - 19.30 Uhr

Dr. André Reichel, DIALOGIK, gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH, Stuttgart

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"Nachhaltiger Lebensstil – Anforderungen an eine neue Konsumkultur"

Abstract: In modernen Gesellschaften haben Wohlstand und Konsum inzwischen ein hohes Niveau der Sättigung erreicht. Langsam gewinnen Werte abseits des Materiellen an Bedeutung. Lebensstile befinden sich im Wandel, neue Käufergruppen und Konsummuster entstehen. Die Besinnung auf das je Eigene, auf Gesundheit, Ruhe und menschliche Beziehungen erfolgt bei vielen als Gegenbewegung auf das Unbehagen an einer nicht nachhaltigen Kultur. Solange allerdings Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen diese Impulse nicht mit Nachdruck unterstützen, bleiben nachhaltige Konsumenten ein Nischenphänomen und nachhaltige Lebensstille eine Randerscheinung.

Nachhaltigkeit als Leitidee für die schulische und universitäre Ausbildung wäre ein wichtiger Schritt, um diese neuen Lebensstile auch in einer breiteren Masse attraktiv werden zu lassen.

Mittwoch, 27.01.2010, 18.00 - 19.30 Uhr

Prof. Franz Nestmann, Institut für Wasser und Gewässerentwicklung, KIT

"Nachhaltiger Umgang mit Menschen – Erfolgsfaktor für Ingenieursprojekte am Beispiel eines Karst-Höhlen-Wasserspeichers in Indonesien"

Abstract: Gerade in Ländern mit schwacher Infrastruktur und Mangel an Fachkräften ist die Nachhaltigkeit, das heißt die Zukunftsfähigkeit von Ingenieursprojekten, ganz wesentlich an Feingefühl, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein der Beteiligten gekoppelt. Insbesondere im interkulturellen Team kommt es darauf an, dass zwischen den Zeilen gelesen und auch das Nichtgesagte wahrgenommen wird. Sich auf die jeweils anderen kulturellen und sozialen Hintergründe einzulassen, stellt eine große Herausforderung dar und bedarf entsprechender Kompetenzen. Nicht zuletzt im Zwischenmenschlichen wird sichtbar, wer sich dieser Herausforderung stellt und wer nicht. Im Falle des Karst-Höhlen-Wasserspeichers trugen gemeinsame Höhlenaufenthalte ganz wesentlich zur Vertrauensbildung und zum Erfolg des Projektes bei. Ähnliche Erfahrungen könnten auch das Curriculum einer Schule der Nachhaltigkeit bereichern.

Mittwoch, 20.01.2010, 18.00 -19.30 Uhr

Prof. Götz Werner, Institut für Entrepreneurship, KIT

"Universität – Keimzelle nachhaltiger Unternehmen"

Abstract: In der heutigen Zeit muss es für eine Universität ein Anliegen sein, der jungen Generation und damit den künftigen Gründern und Mitarbeitern von Unternehmen Bildung für nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Dafür bedarf es einer Erziehung im ursprünglichen Sinn (von lat. educare = herausziehen, entfalten, entflammen), die dem jungen Menschen ermöglicht, das für Nachhaltigkeit notwendige Bewusstsein zu entwickeln. Das Einlassen auf tradierte Übungen zur Entdeckung und Erhaltung der eigenen Lebensquellen und die anschließende Reflexion in Verbindung mit dem allgemeinen Wissen über Nachhaltigkeit sollten essentielle Elemente einer Universität – und deren Vermittlung Aufgabe der Schule (lat. schola = Muße, Innehalten) der Nachhaltigkeit sein.

Hinweis:

  • Die Veranstaltung findet im Redtenbacher-Hörsaal am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Campus Süd statt.
  • Hinweise für die Anfahrt zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Campus Süd, Redtenbacher-Hörsaal, sowie einen Lageplan der Gebäude gibt es hier.