ErWiN: Erweiterung des ökologischen, waldbaulichen und technischen Wissens zu Waldbränden. Teilvorhaben 5: Entwicklung waldbaulicher Strategien für die Verjüngung feuergeschädigter Bestände
- Projektteam:
Saha, Somidh (Projektleitung); Katrin Fröhlich, Hailiang Lyu
- Förderung:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Starttermin:
2020
- Endtermin:
2023
- Projektpartner:
Dr. Nadine Rühr, KIT-IMK-IFU
- Forschungsgruppe:
Sylvanus – Erhöhung der Resilienz und Vermeidung von Zielkonflikten bei Waldumwandlungen
Projektbeschreibung
Der rasch voranschreitende Klimawandel begünstigt durch trockene und heiße Klimate die vermehrte Entstehung von Waldbränden in Deutschland. Um diesen Extremereignissen entgegenwirken und deren Folgen abmildern zu können, muss das Wissen über Waldbrände in Deutschland erweitert werden. Das Projekt ErWiN deckt dabei unterschiedliche Blickwinkel auf die Thematik ab. Koordiniert durch das Institut für Geographie und Geoökologie (KIT-IFGG) des KIT werden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (KIT-ITAS), dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT (KIT-IMK-IFU), dem Institut für Waldökosysteme des Johann Heinrich von Thünen-Instituts Eberswalde (TI-WO), dem Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) und dem Dezernat für Krisenmanagement und Forschung des Instituts der Feuerwehr NRW technische, waldbauliche und ökologische Aspekte beleuchtet.
Das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse ist in diesem Projekt mit Teilvorhaben 5 betraut. Die Aufgabenstellung dieses Projektteils besteht darin, die natürliche Regeneration der brandgeschädigten Waldflächen und die Widerstandsfähigkeit heimischer Baumarten im Hinblick auf lange Hitze- und Dürreepisoden zu dokumentieren und zu bewerten, um daraus mögliche Ansätze für die Unterstützung der Regeneration durch waldbauliche Maßnahmen zu entwickeln. Das Verständnis, wie sich die Waldökosysteme nach den Bränden in Brandenburg erholen, bildet hierbei die essenzielle Basis für weitere forstwirtschaftliche Schritte.
Die natürliche Regeneration eines Waldökosystems wird durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst. Dazu zählen unter anderem klimatische Bedingungen, die durch den Brand entstehende Erosion des Bodens und die Präsenz von Krankheiten und Schädlingen, die junge Baumkeimlinge und Bäume stark beeinträchtigen können.
Durch die Felddatenerhebung an verschiedenen Testflächen in den Brandgebieten sollen Erkenntnisse über den Stand der Regeneration der Wälder und ihrer Ökosysteme gewonnen werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den natürlichen Wiederbewuchs durch heimische Baumarten und deren Gesundheit gelegt. Schreitet die natürliche Regeneration eines Waldes nur in sehr geringem Maße voran, bildet dies den Eingriffspunkt für forstliche Maßnahmen wie die Anlage von Baumpflanzungen. Über pflanzenphysiologische Experimente soll darüber hinaus ermittelt werden, wie heimische Baumsetzlinge unter den trocken-heißen Bedingungen des Klimawandels leben und überleben. Die Ergebnisse dieser Versuche sollen zu einer Erleichterung der Wahl der zu pflanzenden Baumarten beitragen, falls die natürliche Regeneration eines Waldstückes nicht optimal voranschreitet.
Die aus diesem Teilvorhaben gewonnenen Erkenntnisse über die natürliche Regeneration und die Widerstandsfähigkeit einheimischer Bäume sollen nicht nur das Wissen über die Folgen von Waldbränden erweitern, sondern auch für die Anpassung unserer Wälder an den voranschreitenden Klimawandel genutzt werden.
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-24644
E-Mail