CulturalRoad: Kulturelle, regionale und gesellschaftliche Faktoren zur Überwindung von Hindernissen bei der Einführung kooperativer, vernetzter und automatisierter Mobilität

Projektbeschreibung

Schaubild zur Entwicklung neuer Methoden
Quelle: ERTICO (https://www.culturalroad.eu/partner/ertico)

In Anbetracht der Notwendigkeit, die wachsende Verkehrsnachfrage zu bewältigen und gleichzeitig die Emissionen des Verkehrssektors zu senken, spielt die kooperative, vernetzte und automatisierte Mobilität (CCAM) eine Schlüsselrolle beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs). Um das Potenzial von CCAM-Lösungen voll auszuschöpfen, zielt das von der Europäischen Union geförderte Projekt CulturalRoad darauf ab, die gerechte Einführung solcher Dienste durch einen innovativen partizipativen Ansatz zu fördern. Dieser Ansatz bezieht Interessengruppen und die lokale Bevölkerung in die Entwicklung von CCAM-Lösungen ein und berücksichtigt dabei kulturelle, geografische und exogene Unterschiede.

Dafür wird im Rahmen des Projekts ein innovatives Fünf-Sterne-Bewertungssystem entwickelt, mit dem die Gerechtigkeit von CCAM in bestimmten Kontexten bewertet werden kann, wobei Sicherheit, Inklusivität, Benutzerakzeptanz, Netzwerkbereitschaft und psychologische Faktoren beurteilt werden. Das CulturalRoad-Konzept wird dann in fünf Testregionen erprobt. Dadurch wird einerseits sichergestellt, dass die lokalen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Zum anderen ermöglicht ein solches Vorgehen Vergleiche zwischen verschiedenen Kulturräumen, was die Entwicklung von übertragbaren CCAM-Einführungsplänen unterstützt.

Neben Barcelona (Spanien), Eilat (Israel), Ljubljana (Slowenien) und den Regionen West Midlands und Oxfordshire (UK) ist Karlsruhe eine der Testregionen, die sich mit der Frage befasst, wie zukünftige Mobilitätsformen wie z. B. autonome Shuttles genutzt werden können, um die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen. Virtuelle und erweiterte Realität als „realitätsnahe“ Umgebungen werden genutzt, um künftige CCAM-Anwendungen auf eine vergleichsweise einfache oder niedrigschwellige Art und Weise zu implementieren, zu demonstrieren und den Prozess zu erleichtern, sie schließlich auf die Straße zu bringen.

Dazu arbeitet das ITAS mit INIT, einem Karlsruher Anbieter von IT-Lösungen im öffentlichen Verkehr, und der KIT-Forschungsgruppe Cooperative Autonomous Systems (CAS) zusammen, die sich auf CCAM-Anwendungen spezialisiert hat und über Expertise in Augmented- und Virtual-Reality-Simulationen verfügt. Rolle des ITAS ist es dabei, diese technologischen Innovationen mit den gesellschaftlichen Anforderungen zu verknüpfen. Dies geschieht durch transdisziplinäre und realweltliche Ansätze (Reallabor), die darauf abzielen, neue Technologien gemeinsam mit der Bevölkerung durch verschiedene partizipative Formate zu erproben, zu gestalten und so auf deren Bedürfnisse abzustimmen.

Kontakt

Prof. Dr. Daniel J. Lang
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22336
E-Mail