Wertkonflikte lösen: Projekt untersucht zielführende Aushandlungsprozesse
Typischerweise identifizieren empirisch arbeitende Wissenschaften gesellschaftliche Probleme (Klimawandel, Antibiotikaresistenzen etc.) und entwickeln Möglichkeiten zu deren Bewältigung (Impfungen, neue Energietechnologien etc.). Gleichzeitig werfen diese Erkenntnisse jedoch häufig ethische Fragen auf, die nicht allein auf der Grundlage wissenschaftlicher Aussagen beantwortet werden können. Dazu gehören Fragen nach der Priorisierung von Zielen, des Umgangs mit Risiken oder der Kosten-Nutzen-Kalkulationen.
Wenig Kompromissbereitschaft in Diskursen
Im Idealfall werden Antworten auf solche Fragen in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen gefunden, in denen alle Beteiligten diskursfähig und zu evidenzbasierten Kompromissen bereit sind. In der Realität sind solche Auseinandersetzungen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft jedoch oft wenig kompromissorientiert.
Einen Grund dafür vermuten Forschende des ITAS in der Art und Weise, wie moralische Aspekte in öffentliche Diskurse eingebracht werden. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Moralisierungen in der Wissenschaftskommunikation“ (MoWiKo) untersuchen sie dies gemeinsam mit Forschenden weiterer KIT-Einrichtungen (ARRTI, ZAK, ITZ) und der Universität Heidelberg.
Leitlinien für Wertkonflikte
Das philosophische Teilprojekt, das am ITAS und ARRTI beheimatet ist, entwickelt eine Systematik, auf deren Grundlage die beiden anderen Teilprojekte ihre empirische Forschung durchführen. Außerdem erarbeiten die Forschenden Leitlinien, um ethische Aspekte künftig besser in die Wissenschaftskommunikation einzubeziehen. (29.04.2024)
Weiterführende Links oder Dokumente:
- Projektbeschreibung zu MoWiKo im ITAS-Webauftritt