Die Kombination von Energiesystem-Modellen mit Life Cycle Assessment – eine kritische Überprüfung
- Projektteam:
Xu, Lei (Dissertation)
- Starttermin:
2015
- Endtermin:
2022
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
Die Bewertung von Umweltszenarien ist eine effektive quantitative Methode, um Strategien zur Minderung von Treibhausgasen (THG) sowie einer begrenzten Anzahl weiterer Umweltwirkungen zu beurteilen. Um die möglichen Umweltwirkungen umfassender erfassen zu können, haben einige Wissenschaftler Energiesystemmodelle mit dem Ökobilanzansatz verknüpft, ohne ein lebenswegbasiertes Energiesystemmodell zu erstellen. Dies bedeutet einen wesentlichen Fortschritt in der Analyse der Ursachen von Umweltwirkungen.
Auch wenn die Verbindung beider Ansätze recht einfach durchgeführt werden kann, so sind die Herausforderungen und Potenziale einer solchen Verbindung noch nicht vollständig offengelegt. Zum Beispiel weisen beide Ansätze unterschiedliche Systemgrenzen auf. Weiterhin wurde die Relevanz bestimmter Annahmen bei der Verbindung der beiden Ansätze nicht quantifiziert; ebenso bestehen Datenunsicherheiten, die noch getestet werden müssen. Dies kann die Qualität und damit die Verlässlichkeit der Modellergebnisse negativ beeinflussen. Die Studie konzentriert sich auf diese genannten Aspekte.
Daher ist eine kritische Überprüfung der Kombination von Energiesystemmodellen mit LCA-Methoden die übergeordnete Motivation dieser Studie: Berücksichtigt man die Fokussierung von Energiesystemmodellen auf die Emission von THG während Energiekonversionsprozessen, ist dann die Kombination von Energiesystemmodellen mit LCA-Methoden ein verlässlicher Ansatz, um umfassend Umweltauswirkungen bspw. Mitigationsstrategien zu analysieren?
Zu diesem Zweck werden drei Arbeitspakete festgelegt: Zunächst erfolgt eine kritische Diskussion des Ansatzes auf konzeptioneller Ebene, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu testen, wenn zwei Systeme mit unterschiedlichen Systemgrenzen und Annahmen kombiniert werden. Zum Zweiten folgt die Durchführung einer Unsicherheitsanalyse, um die statistische Verlässlichkeit des Ansatzes zu ermitteln. Das letzte Paket beinhaltet eine Sensitivitätsanalyse zur quantitativen Bestimmung der Schlüsselparameter, die die Umweltwirkungen bei der Dekarbonisierung der europäischen Stromerzeugung beeinflussen.
Administrative Daten
Referent: | Prof. Dr. Wolf Fichtner |
Ko-Referent: | Dr. Witold-Roger Poganietz |
Doktoranden bei ITAS: | siehe Promovieren am ITAS |