Nachhaltige Phosphatgewinnung: Ökologische und soziale Lebenszyklus-bewertung des Phosphatabbaus in Tunesien

  • Projektteam:

    Issaoui, Roukaya (Dissertation)

  • Förderung:

    DAAD

  • Starttermin:

    2017

  • Endtermin:

    2022

  • Forschungsgruppe:

    Nachhaltige Bioökonomie

Projektbeschreibung

Phosphor fördert in Form von Phosphat das Pflanzenwachstum und ist ein wichtiger Rohstoff der Bioökonomie. Deutschland importiert Phosphat aus Nordafrika, wo die Hauptvorkommen liegen, da es in der EU keine nennenswerten Phosphatlagerstätten gibt und die Gewinnung von Phosphor aus sekundären Quellen begrenzt ist.

Im Rahmen des Dissertationsprojekts werden die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Phosphatabbaus in Tunesien untersucht und die sozial-ökologischen Wechselwirkungen analysiert.

Zunächst werden die globalen Reserven entsprechend der Aktualisierung der tunesischen Reserven anhand von Primärdaten überarbeitet. Dann wird das Konzept der Kritikalität von Phosphor entlang der globalen Versorgungskette analysiert und diskutiert, um eine integrativere Definition der Kritikalität zu erreichen. Darauf aufbauend werden die Versorgungsrisikofaktoren entlang der globalen Versorgungskette entsprechend der sozialen Stabilität und der Umweltleistung der Produzentenländer von Phosphatgestein, Phosphorsäure und weißem Phosphor modelliert.

Um die Wechselwirkung zwischen sozialen und ökologischen Faktoren zu verstehen, wird der Phosphatabbau in Tunesien als Beispiel untersucht. Basierend auf Primärdaten aus der Bergbauregion Gafsa im Süden Tunesiens werden die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Phosphatabbaus mit der Methode der Lebenszyklusanalyse (LCA) bewertet. Darüber hinaus wird eine Umfrage durchgeführt, um die Meinungen der lokalen Bevölkerung zu den Folgen des Phosphatabbaus einzuholen.

An dem Projekt sind das ITAS, die Hochschule Pforzheim (INEC) und die staatliche Compagnie des phosphates de Gafsa (CPG) in Tunesien beteiligt.

Administrative Daten

Referent: Prof. Dr. Armin Grunwald (ITAS)
Koreferent: Dr. Christine Rösch (ITAS) und Prof. Dr. Jörg Woidasky (Hochschule Pforzheim)
Bezugnehmende Projekte: ENRES
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Dipl.-Ing. Roukaya Issaoui
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe