Nachhaltige Möglichkeiten zur Verbesserung der Abfallbehandlung in Belo Horizonte, Brasilien
- Projektteam:
Fuss, Maryegli (Dissertation)
- Förderung: National Council for Scientific and Technological Development (CNPq), Brasilien
- Starttermin:
2014
- Endtermin:
2022
- Projektpartner: Department of Environmental Engineering and Sanitation of Federal University of Minas Gerais, Belo Horizonte - Brasilien
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
In den letzten Jahrzehnten wurde die kommunale Abfallwirtschaft zu einem der meistdiskutierten Themen in der Gesellschaft, insbesondere zwischen Entscheidungsträgern, nichtstaatlichen Stellen und den verschiedenen Forschungsbereichen. Abfall gilt für viele Experten als Symbol für die Unwirtschaftlichkeit einer modernen Gesellschaft und die unrechte Verteilung von Ressourcen. Während die meisten F&E-Aktivitäten bisher in Industriestaaten durchgeführt wurden, wird der Abfallstrom in Schwellenländern und den Ländern mit der am schnellsten wachsenden Wirtschaft immer größer. Trotz Umwelt- und Gesundheitsproblemen der Menschen ist die Müllentsorgung auf freien Flächen und geordneten Deponien immer noch die bevorzugte Alternative, da so vorwiegend unbehandelter Abfall einfach und mit geringen Kosten für Einrichtung und Betrieb entsorgt werden kann. Dies muss in Brasilien jedoch geändert werden. Im Jahr 2010 wurde die brasilianische Bestimmung für Feststoffabfall durch das Gesetz 12.305/2010 institutionalisiert. Ab 2014 zwingt das Gesetz alle Kommunen, ihr bestehendes Abfallwirtschaftssystem umzugestalten, um so einem ganzen Spektrum an Problemen Herr zu werden: eine nicht flächendeckend vorhandenen Müllabfuhr, unregelmäßige Abholungen, nicht reglementierte Mülldeponien, Müllverbrennung ohne Schutz vor Luft- und Gewässerverschmutzung, inoffizielle und obdachlose Müllsammler. Um den Anforderungen dieser nationalen Vorschriften gerecht zu werden, greifen viele brasilianische Kommunen nicht einfach zu neuen Technologien im Bereich der Abfallwirtschaft, sondern suchen nach einem integrierten Müllmanagement, das sich aus partizipativen Abschätzungen, öffentlich-privaten Partnerschaften sowie Möglichkeiten der gemeinsamen Nutzung und delegierten Rechtsakten zusammensetzt. In diesem Zusammenhang wird auf Belo Horizonte als Referenzstadt für andere Kommunen in Brasilien verwiesen.
Das Hauptziel dieser Studie ist die wissenschaftliche Analyse von Szenarien für den Auswahlprozess verschiedener Technologien, der Einbeziehung sozialer Aspekte in verschiedenen Kontexten und wie dies ganz grundsätzlich die Nachhaltigkeit der möglichen Alternativen bestimmt. Hierzu wird in Belo Horizonte eine Fallstudie durchgeführt. Nach der Auswertung wird sie als Beispiel für mehrere Fälle dienen, die vor der gleichen Herausforderung stehen.
Administrative Daten
Referent: | Prof. Dr. Armin Grunwald |
Koreferent: | Dr. Witold-Roger Poganietz |
Doktoranden bei ITAS: | siehe Promovieren am ITAS |
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
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Tel.: 0721 608-26241
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