Die als „Energiewende“ bezeichnete Integration der Sektoren Elektrizität, Wärme und Mobilität in ein übergreifendes, aus erneuerbaren Energieträgern gespeistes Netz mit zentralen wie dezentralen Strukturelementen ist eine enorme gesellschaftliche Herausforderung. Die Errichtung von großen Geothermie- oder Biomasseanlagen bis hin zu kleinmaßstäblichen Photovoltaikmodulen auf dem eigenen Dach betreffen Bürgerinnen und Bürger ebenso wie der raumverändernde Ausbau der Energienetze. Hinzu kommen Faktoren wie ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen oder sich ändernde Konsummuster.

Grundgedanke des Projekts „Energietransformation im Dialog“ ist, dass die nachhaltige Gestaltung des Energiesystems nur dann gelingen kann, wenn sie mit einem guten Informationsstand der Betroffenen und mit realen Möglichkeiten der Teilhabe einhergeht. Das Projekt soll zu einer gesamtgesellschaftlichen Verständigung über die Energiewende beitragen – indem Informationen aufgearbeitet und bereitgestellt, Beratungs- und Weiterbildungsangebote gemacht und ganz unterschiedliche Akteure aus Forschung und Gesellschaft zusammengebracht werden.

Zu diesem Zweck setzen am ITAS tätige Expertinnen und Experten für Transdisziplinarität unterschiedliche Wissenstransfer- und Beteiligungsformate ein. Mit unterschiedlicher Beteiligungsintensität und Reichweite richten sich diese Formate sowohl an die breite Öffentlichkeit als auch an spezifische Akteursgruppen wie z. B. Zivilgesellschaft, NGOs, Öffentliche Verwaltung, Energiewirtschaft, Industrie und Gewerbe, Kommunen, aber auch Lehrkräfte, Energieberater, Studierende und sog. Early Adopters. Im Einzelnen vorgesehen sind:

• Informations- und Erklärvideos,
• eine Tour „Nachhaltige Energie“,
• Energie-Szenario-Workshops,
• transdisziplinäre Projektseminare,
• ein Bürgerforum Energiewende sowie
• Realexperimente.

Bei all diesen Maßnahmen ist entscheidend, dass der Dialog über die Energiewende, wie er in dem Projekt gestartet beziehungsweise intensiviert wird, keine Einbahnstraße ist. Es geht, zum einen darum, Wissen zu vermitteln und Lernprozesse anzustoßen, aber zum anderen auch darum, Impulse aus der Gesellschaft in die Forschung zurückzuspielen und dort fruchtbar zu machen. Das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse wird hierbei seine Erfahrungen, Kompetenzen und Strukturen im Zusammenhang mit den beiden international anerkannten, in Karlsruhe betriebenen Reallaboren „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ und „Reallabor 131 – KIT findet Stadt“ nutzen.

Zur Verstetigung und Institutionalisierung des Projekts „Energietransformation im Dialog“ und weiterer Aktivitäten des bidirektionalen Wissenstransfers baut das KIT das „Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel“ auf. Dieses soll ab 2020 als eigenständige Einrichtung Infrastruktur und Kompetenzen für die Durchführung von Wissensdialogen, Weiterbildungen und Beratungen sowie für Forschung, Lehre und Innovationen zur Nachhaltigkeitstransformation zur Verfügung stellen. Das KIT und die Helmholtz-Gemeinschaft streben an, mit dem Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel eines der weltweit ersten auf Dauer gestellten Reallabore – und damit einen Leuchtturm der Nachhaltigkeitstransformation – zu realisieren.

Nähere Informationen zu den laufenden Projektaktivitäten finden Sie hier: www.dialog-energie.de

Tel.: 0721 608-23474
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