Holzbasierte Bioökonomie – Treiber innovativer Technologien
- Projektteam:
Scheer, Dirk (Projektleitung)
- Förderung:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
- Starttermin:
2020
- Endtermin:
2022
- Projektpartner:
Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
Die Bioökonomie als Transformationskonzept in Richtung Nachhaltigkeit hat in Wissenschaft und Politik zunehmend Bedeutung erlangt. Sie gilt als wichtiger Baustein für den Umbau moderner Gesellschaften zugunsten einer auf regenerativen Ressourcen basierenden Kreislaufwirtschaft. Mithilfe wissensbasierter Innovationen wird in zentralen Wirtschaftsbereichen eine Umstellung von fossilen auf erneuerbare, biologische Ressourcen und die Nutzung von biologischen Prinzipien angestrebt, um Produkte, Dienstleistungen und Prozesse nachhaltig und zugleich zukunfts- und wettbewerbsfähig zu gestalten.
Das Hauptprodukt der Forstwirtschaft ist Holz, das nach Masse und Volumen der bedeutendste nachwachsende Rohstoff weltweit ist. Die stoffliche Nutzung von Holz hat eine sehr lange Tradition. Das Cluster Forst und Holz ist für Deutschland von großer wirtschaftlicher Bedeutung und trägt insbesondere im ländlichen Raum zu Wertschöpfung und Beschäftigung bei – Massivholz für den Holzbau, Holzwerkstoffe zum Beispiel in der Möbelindustrie oder Papier- und Zellstoffherstellung. Neben diesen klassischen Einsatzbereichen gilt es auch innovative Anwendungsfelder voranzubringen, die zu einer Diversifizierung und gegebenenfalls höheren Wertschöpfung beitragen können: Zu nennen sind der verstärkte Einsatz von Holz in Verbund- und Leichtbau wie zum Beispiel im Transportbereich oder in Bioraffinerien. Hierbei entstehen aus Lignocellulose Grundchemikalien. Durch die Substitution fossiler und energieintensiv hergestellter Materialien wie Stahl oder Verpackungen auf Petrochemie-Basis kann Holz einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ziel des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Verbundprojektes von acatech und TU Dresden ist es, den Ist-Zustand der holzbasierten Bioökonomie in Deutschland zu analysieren. Der Fokus liegt jedoch auf dem Aufzeigen neuer innovativer Technologien und Produkte auf Holzbasis aus aktuellen Forschungsergebnissen. Hierfür sind die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen als Modellregionen besonders zu betrachten. Es sollen Hemmnisse in der Praxiseinführung identifiziert und in einer acatech POSITION insbesondere Handlungsoptionen für die Umsetzung und den Ausbau einer nachhaltigen Bioökonomie dargelegt werden. Dabei sind gesellschaftliche Vor- und Nachteile unter Einbeziehung der Gesellschaft zu benennen und zu bewerten.
In der Projektgruppe koordiniert von Prof. André Wagenführ von der TU Dresden sind insgesamt 16 Expertinnen und Experten zur Bioökonomie vertreten.
Externe Projektwebsite: https://www.acatech.de/projekt/holzbasierte-biooekonomie-treiber-innovativer-technologien/
Publikationen
Holzbasierte Bioökonomie
2022. acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. doi:10.48669/aca_2022-4
Urbane und industrielle Bioökonomie als sozio-technische Gestaltungsaufgabe
2022. PLAN B 2022: Bioökonomie für industrielle und urbane Räume in Baden-Württemberg (2022), Fellbach, Deutschland, 25. Juli 2022
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-22994
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