ENERGY-TRANS: Nachhaltigkeits-Monitoring

Projektbeschreibung

Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS im Überblick

Die Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS war ein großes Drittmittelprojekt an dem alle ITAS-Forschungsbereiche mit Teilprojekten beteiligt und vernetzt waren. Im Mittelpunkt der Forschungen von ENERGY-TRANS standen die Energiewende und die damit verbundenen Anforderungen an die Transformation des Energiesystems. Grundannahme war, dass diese Transformation nicht nur mit technischen sondern auch mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden ist.

Beispielsweise gehören dazu Veränderungen im Nutzer- und Verbraucherverhalten, Akzeptanzprobleme und Konflikte um neue Infrastrukturen wie Hochspannungstrassen, geeignete politische und ökonomische Rahmenbedingungen für die erforderlichen Innovationen, adäquate Betreibermodelle für dezentrale Energieanlagen oder auch der Umgang mit möglicherweise neu auftretenden Risikotypen. Dementsprechend bestand die neuartige Perspektive der Helmholtz-Allianz darin, das Energiesystem in Deutschland vor allem von der gesellschaftlichen Bedarfs- und Nutzerseite her zu erforschen und für die auftretenden Probleme Lösungswege zu ermitteln.

In der Allianz forschten aus neun Einrichtungen etwa 80 Sozial- und Politikwissenschaftler, Psychologen und Philosophen, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler, Ingenieure und Systemanalytiker gemeinsam und interdisziplinär in fünf Forschungsfeldern, 17 Projekten, zwei Querschnittsthemen und zwei integrativen Schlüsselthemen. Das KIT koordinierte die Allianz, die eine Laufzeit von September 2011 bis Dezember 2016 hatte.

Das ITAS stellte neben der Universität Stuttgart das größte Forschungskontingent und war an ENERGY-TRANS mit etwa 20 Wissenschaftler/innen beteiligt. Korrespondierend zu den vielschichtigen Aufgabenstellungen von ENERGY-TRANS waren in der Allianz Kompetenzen aus allen ITAS-Forschungsbereichen integriert. Die stark interdisziplinären Arbeiten griffen zudem wichtige Fragestellungen aus dem Helmholtz-Programm „Technologie, Innovation und Gesellschaft“ (TIG) auf.

Nachhaltigkeits-Monitoring

Im Querschnittsthema „Nachhaltigkeits-Monitoring“ wurde ein Instrumentarium für Nachhaltigkeitsanalysen und -bewertungen des deutschen Energiesystems erarbeitet. Dieses beinhaltet zum einen ein System von Nachhaltigkeitsindikatoren und jeweiligen Zielwerten für die Jahre 2020, 2030 und 2050 zur Bewertung von Zuständen oder Entwicklungspfaden im Rahmen der Energiesystem-Transformation, das auf Basis von Literaturanalysen und der Einbeziehung von Experten- und Stakeholderwissen entstand. Dieses System unterscheidet sich von anderen (etwa des Monitoring-Berichts der Bundesregierung) dadurch, dass es Indikatoren enthält, die wichtige Aspekte des sozio-technischen Energiesystems adressieren, z. B. gesellschaftliche Akzeptanz bzw. aktive Unterstützung der Systemtransformation. Zum anderen wurde eine Methodik zur Bewertung vorliegender Indikatorenwerte entwickelt. Auf dieser Grundlage konnten erste Aussagen zu bereits bestehenden oder möglichen künftigen nachhaltigkeitsbezogenen Ziel- und Interessenskonflikte gemacht werden.

Weiterhin wurde eine Methodik entwickelt und exemplarisch erprobt, in der die Indikatoren zur Nachhaltigkeitsbewertung von im Projekt erarbeiteten sozio-technischen Szenarien verwendet werden.

Kontakt

Dr. Christine Rösch
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22704
E-Mail