PerCoMed - Pervasive Computing in der vernetzten medizinischen Versorgung
- Projektteam:
Orwat, Carsten (Projektleitung); Andreas Gräfe
- Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen 16I1546)
- Starttermin:
2005
- Endtermin:
2007
- Projektpartner:
IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin
FZI - Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe - Forschungsgruppe:
Beschreibung des Projekts
Interdisziplinäre Forschergruppe bestehend aus ITAS, FZI und IZT untersucht Chancen und Risiken mobiler IT für das Gesundheitssystem
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ITAS, des IZT und des FZI untersuchen gemeinsam Chancen und Risiken, die sich durch das so genannte Pervasive Computing für die Beteiligten im Gesundheitssystem ergeben.
Die ständige und allgegenwärtige Verfügbarkeit kleiner und kleinster, untereinander vernetzter mobiler Systeme der Informations- und Kommunikationstechnik gehört zu den aktuell intensiv diskutierten Entwicklungen. Für die Wirtschaft ist Pervasive Computing noch Experimentierfeld, für die Wissenschaft bereits ein relevantes und hochinteressantes Forschungsgebiet.
Ziel des Forschungsprojektes ist die fallbasierte Analyse von Chancen und Risiken, die sich aus der Nutzung von Technologien des Pervasive Computing in der integrierten medizinischen Versorgung ergeben. Handlungsoptionen und -bedarfe werden für die Anbieter von Dienstleistungen im Gesundheitssystem sowie die politisch-regulativen Entscheidungsträger aufgezeigt.
Aufbauend auf zwei Fallstudien mit der Neurologischen Klinik der Rhön Klinikum AG, Bad Neustadt/Saale, die insbesondere die Schnittstellen präklinische-klinische (Rettungsdienst und Krankenhaus) und die klinische-postklinische Versorgung (Krankenhaus und Heimbetreuung) adressieren, werden potentielle Folgen für die diversen beteiligten Stakeholdergruppen analysiert. Die n-Tier construct GmbH unterstützt das Projekt als mittelständischer Technologiepartner.
Im Vordergrund dieser Fallstudien steht die Frage nach dem medizinischen und ökonomischen Verbesserungspotenzial, das durch den Einsatz innovativer Technologien des Pervasive Computing in der Vernetzung "präklinischer und klinischer" bzw. "klinischer und post-klinischer" Versorgungsprozesse realisiert werden kann. Anwendungsfall der ersten Fallstudie ist die Unterstützung der Notfallrettung beim Schlaganfall durch das so genannte „Stroke Angel System“. Da bei der Schlaganfallbehandlung die Zeit bis zum Therapiebeginn einen entscheidenden Faktor für die spätere Regenerationsfähigkeit der Patienten darstellt – es gilt der Leitsatz „time is brain“ – kommt der Analyse des zeitlichen Einsparungspotenzials und der qualitativen Versorgungsverbesserung besondere Bedeutung zu.
Durch eine Generalisierung der Erkenntnisse wird sich zeigen, welche Hemmnisse und gesellschaftlichen Bedenken im Einzelfall und generell bei der Nutzung innovativer Technologien des Pervasive Computing existieren und welche Handlungsoptionen daraus für Anbieter von Dienstleistungen im Gesundheitssystem sowie für Entscheidungsträger in Politik und Wissenschaft resultieren könnten oder sollten.
Weitergehende Informationen findet man auf der PerCoMed Web-Site
Publikationen
Virtualisierung von Kommunikation und Handeln im Pervasive Computing. Schritte zur Technisierung des Menschen?
2010. Bölker, M. [Hrsg.] Information und Menschenbild Heidelberg [u.a.] : Springer, 2010 (Ethics of Science and Technology Assessment ; Bd.37), 79–101
Adopting pervasive computing for routine use in healthcare
2010. IEEE Pervasive Computing, 9 (2), 64–71. doi:10.1109/MPRV.2010.25
Der Umgang mit Barrieren bei der Einführung von Pervasive Computing - Ein Literaturüberblick
2008. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 17 (1), 13–19. doi:10.14512/tatup.17.1.13
Towards pervasive computing in health care. A literature review
2008. BMC medical informatics and decision making, 8, 26. doi:10.1186/1472-6947-8-26
Finanzierungsfragen des Pervasive Computing im Gesundheitswesen
2008. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 17 (1), 43–51
Pervasive Computing in der medizinischen Versorgung - Einführung in den Schwerpunkt
2008. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 17 (1), 5–12
Prediction markets as a mechanism for public engagement? A first classification and open questions
2007. International journal of technology, knowledge & society, 3 (1), 1–6
Folgenabschätzung durch Prognosemärkte
2007. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 16 (2), 66–73. doi:10.14512/tatup.16.2.66
Technologische Innovationen in der medizinischen Versorgung : Wo stehen wir? Wohin geht die Reise?
2007. Intelligent, vernetzt, mobil, alltagstauglich - Technologien der Zukunft für die medizinische Versorgung von heute (2007), Düsseldorf, Deutschland, 16. November 2007
Fallstrick Finanzierung? Aktuelle Probleme und Möglichkeiten. Ergebnis- und Erfahrungsaustausch des Projekts “PerCoMed” - Pervasive Computing in der medizinischen Versorgung
2007. Medica Media : Forum für eHealth, Telemedizin und medizinische Informationstechnologie (2007), Düsseldorf, Deutschland, 14.–17. November 2007
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
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Tel.: 0721 608-26116
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