irecs – Verbesserung forschungsethischer Expertise und Kompetenzen zur Gewährleistung von Zuverlässigkeit und Vertrauen in die Wissenschaft
- Projektteam:
Maia, Maria João (Projektleitung); Christopher Coenen, Miltos Ladikas, Claudia Brändle (seit 2023), Martina Baumann (2022-2023), Kai Soedibjo (2022-2023)
- Förderung:
Europäische Kommission (Horizon Europe)
- Starttermin:
2022
- Endtermin:
2025
- Projektpartner:
Universität Bonn, University of Central Lancashire (UCLan), UMC Amsterdam (UMC) als Vertreter der Embassy of Good Science, University of Split School of Medicine (MEFST), European Network of Research Ethics Committees (EUREC) als Vertreter von ENERI, Vilnius University (VU), Maastricht University (UM), National Technical University of Athens (NTUA), French Alternative Energies and Atomic Energy Commission (CEA), De Montfort University (DMU), European University Association (EUA), Fudan University / Ethics Committee Shanghai Clinical Research Centre (FDU), Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST), European Association of Research Managers and Administrators (EARMA), Obafemi Awolowo University (OAU), Radboud University, Nijmegen (RU), Trilateral Research Limited (TRI IE)
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
Die Forschungsethik steht auf globaler Ebene vor immer größeren Herausforderungen: Neue und aufkommende Technologien sind eine Herausforderung für Ethikgutachter, die in den entsprechenden Bereichen möglicherweise nicht ausreichend qualifiziert sind; aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Forschung wird befürchtet, dass es zu einem Ethik-Dumping kommt; es mangelt an einer Standardisierung in Europa und weltweit. Ein zentrales Ziel der nationalen und der EU-Forschungspolitik ist es, die Einhaltung höchster Standards der Forschungsethik zu gewährleisten. Angesichts der Auswirkungen der Forschung auf die Gesellschaft im Hinblick auf das Potenzial zur Entwicklung innovativer Problemlösungen, aber auch auf das damit verbundene Risiko, Schaden anzurichten, ist ein strenges ethisches Forschungsverhalten unerlässlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die wissenschaftliche Arbeit zu gewährleisten.
irecs wird diese Fragestellungen in vier Schritten angehen:
- Untersuchung und Erfassung der bestehenden Bedürfnisse europäischer und globaler Forschungsethik-Gemeinschaften durch neue und aufkommende Technologien.
- Erstellung und Einführung von Schulungsmaterialien für die Zielgruppen der europäischen und internationalen Forschungsethik-Communities.
- Umsetzung und dauerhafte Etablierung von Schulungsprogrammen.
- Erarbeitung von Vorschlägen zur Anpassung des forschungsethischen Vorgehens in Europa.
Mit einer einzigartigen Kombination aus Fachwissen, globalen Partnern und Einbeziehung europäischer Forschungsethik-Netzwerke als Partner oder Mitglieder des Stakeholder Advisory Board soll irecs ein neues Bewusstsein für Forschungsethik sowie nachhaltige, vielseitige, mehrsprachige und interaktive Schulungsprogramme für verschiedene Nutzer entwickeln. Das Projekt erweitert somit das European Network of Research Ethics and Research Integrity (ENERI) und die „Embassy of Good Science“-Initiative zu einer horizontalen Gemeinschaft von Forschungsethikern, politischen Entscheidungsträgern und anderen wichtigen Interessengruppen.
ITAS wird in irecs die Aktivitäten zur Einbindung der Interessengruppen leiten. Die kontinuierliche Einbeziehung von Interessengruppen wird besonders wertvoll sein, um die Verbindung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken, die für ethische Forschung und angemessene Governance-Strukturen entscheidend ist. Auf der Grundlage dieser Aktivitäten werden Empfehlungen für die Einbindung und Beteiligung von Interessengruppen an forschungsethischen Prüfverfahren veröffentlicht werden.
Neben weiteren Aufgaben, wie Mitarbeit bei der Entwicklung von Schulungsmaterialien für Experten der Forschungsethik, (Nachwuchs-)Forscher und Studenten, wird ITAS auch federführender Partner bei der Entwicklung von Empfehlungen zur Bewältigung ethischer Herausforderungen in der Technologieforschung außerhalb der EU sein. Hierfür wird das Institut die ethischen Herausforderungen in der globalen Technologieforschung ermitteln. Der Schwerpunkt wird dabei auf Unterschiede in den Wertesystemen und Entscheidungsprozessen gelegt, mit dem Ziel ein Ethik-Dumping zu vermeiden. Als Grundlage dienen die Ergebnisse der Projekte TRUST und GEST sowie Erkenntnisse aus der globalen Technikfolgenabschätzung und von Nicht-EU-Partnern.
Projekt-Website: https://www.irecs.eu
Veranstaltungen
- Podiumsdiskussion „Navigating the Challenges of Research Ethics in the Age of Emerging Technologies“ auf der 23. jährlichen STS-Konferenz Graz 2025 "Critical Issues in Science, Technology and Society Studies", 5. bis 7. Mai 2025, in Graz, Österreich
- Podiumsdiskussion „A Global Perspective on Research Ethics of Emerging Technologies“ auf der 6th European Technology Assessment Conference (ETAC6), 2. bis 4. Juni 2025, in Wien, Österreich
Publikationen
Knowledge needs of research ethics committees for the integration of ethics in research and technology development
2025. Journal of Responsible Innovation, 12 (1), Art.-Nr.: 2466904. doi:10.1080/23299460.2025.2466904
Research ethics around the world — how does it compare to the practices in the eu?
2025, Januar
D2.4: Proposals for adaptation of ethics review processes
2024. DELIVERABLES AND REPORTS. doi:10.5445/IR/1000180192
D2.3: Recommendations to address ethical challenges from technology research outside the EU
2024. DELIVERABLES AND REPORTS. doi:10.5445/IR/1000180191
Identifying Training Needs for Research Ethics Committees
2024. 8th World Conference on Research Integrity (WCRI 2024), Athen, Griechenland, 2.–6. Juni 2024
D2.2: Recommendations to address ethical challenges from research in new technologies
2023. doi:10.5445/IR/1000180136
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-22249
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