Transformation des Ernährungssystems in Richtung Nachhaltigkeit am Beispiel von Innovationen für die Gemeinschaftsverpflegung in der Oberrheinregion

Projektbeschreibung

Das Projekt ist Teil des seit 2024 bestehenden „Innovationscampus Nachhaltigkeit“, der die Oberrheinregion zu einem international sichtbaren Leuchtturm in der Nachhaltigkeitsforschung machen soll. Unter dem Motto „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung & Well-being“ wollen Forschende der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit Praxispartnern zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beitragen – unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte, des Gemeinwohls und der sozialen Gerechtigkeit.

Konventionelle Lebensmittelversorgung in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) von Verwaltungen, Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Betrieben ist krisenanfällig und trägt zu Klimawandel, gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie sozioökonomischen Ungleichheiten bei (Höijer et al., 2020; Tregear et al., 2022).

Ziel des Projekts ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz, zur Ressourcenschonung, zu gerechten und förderlichen Betriebsstrukturen entlang der Lieferketten und in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung zu leisten und eine pflanzenbetonte, vollwertige und gesunde Ernährung zu unterstützen.

Hierfür werden in einem interdisziplinären und transdisziplinären Ansatz

  1. vorhandene Studien zum GV-Sektor und dem Ernährungssystem in der Oberrheinregion sowie erprobte Instrumente für Nachhaltigkeitsbewertung und -management aufbereitet,
  2. ein bestehendes Netzwerk von GV-Einrichtungen, Unternehmen der Lieferkette und Steuerungsorganisationen aus dem Innovationsökosystem aktiviert,
  3. bis zu acht ausgewählte GV-Einrichtungen in Freiburg und Karlsruhe (inkl. Umland) auf Nachhaltigkeit hin bewertet und deren Innovationsbedarf bestimmt,
  4. ausgewählte politische, technische, unternehmerische und verhaltensbezogene Innovationen im gesamten Innovationsökosystem strategisch geplant,
  5. bis zu acht koordinierte und zwischen Freiburg und Karlsruhe orchestrierte Pilotprojekte zur Erprobung ausgewählter Innovationen durchgeführt und mithilfe einer vergleichenden Methodik evaluiert,
  6. die Übertragbarkeit solcher Innovationen auf die Mehrzahl der GV-Einrichtungen durch das Innovationsökosystem in der Oberrheinregion in einer Transferstudie ausgelotet,
  7. ein Strategiepapier erarbeitet, wie solche Projekte mit ähnlicher Methodik, aber anderer thematischer Ausrichtung langfristige und systemweite Wirkungen erzielen können.

Das Projekt zielt auf politische, technische und unternehmerische Innovationen, um Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Regionallogistik und Vertrieb nachhaltig, erneuerbar, regenerativ und kooperativ zu gestalten. Zudem soll durch verhaltensbezogene Innovationen eine pflanzenbetonte Ernährung unterstützt und Lebensmittelverschwendung vermieden werden. Langfristig geht es um Systeminnovationen, die die Versorgungssicherheit in der Oberrheinregion mit gesunden, regionalen, biologischen, klima- und ressourcenschonenden und finanzierbaren Lebensmitteln gewährleisten und zu zukunftsfähigen Stadt-Land-Beziehungen beitragen.

Kontakt

Pia Laborgne
Karlsruher Institut für Technology (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-24869
E-Mail