Partizipation und Innovationsphasen (PartInno): Funktionale Gewinne durch Öffentlichkeitsbeteiligung in differenten Phasen der Innovationsentwicklung

Projektbeschreibung

Partizipation von Öffentlichkeit in Innovationsprozessen wird als wesentliche Strategie zur Verbesserung der Effektivität und Legitimität von Innovationen angesehen. Die hoch gesteckten Erwartungen solcher Partizipationsgewinne bleiben jedoch vielfach unbefriedigt und werden nicht selten enttäuscht. Vor diesem Hintergrund hat sich das Projekt „PartInno“ zum Ziel gesetzt, die Voraussetzungen der Anwendbarkeit von Verfahren zur Einbeziehung von Öffentlichkeit entlang typischer Phasen von Innovationsprozessen (Diskurs, Programmdefinition, Rahmenbildung, Projektdurchführung) mit Bezug auf dabei mögliche Partizipationsgewinne systematisch zu untersuchen.

  • Auf der Basis der relevanten theoretischen wie empirischen Literatur aus der Innovations-, Wissenschafts- und Partizipationsforschung werden zentrale Variablen (Partizipationsgewinne, Akteursgruppen und Verfahrenselemente) der Durchführung partizipativer Verfahren zu wissenschafts- und technologiepolitischen Fragestellungen erfasst. Auf dieser Basis werden dann in der Literatur sichtbare oder rekonstruierbare Erfahrungen in ihrer Abhängigkeit von Innovationsphasen untersucht.
  • Im zweiten Schritt werden acht Fallstudien durchgeführt. Je analytischer Innovationsphase werden zwei als einschlägig identifizierte Partizipationsprojekte genauer untersucht. Dadurch sollen die theoretisch erarbeiteten Erfolgsfaktoren von Partizipation konkretisiert und systematisiert werden.
  • Im dritten Schritt schließlich werden aus der Verknüpfung der analytisch-konzeptionellen Überlegungen und der Ergebnisse der Fallstudien die von Innovationsphasen abhängigen Bedingungen und Möglichkeiten von Partizipation im Hinblick auf die praktische Gestaltung von partizipativen Verfahren modelliert. Das Modell soll es erlauben, die Strukturen wechselnder Erfordernisse, die an die Einbeziehung der Öffentlichkeit in verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses gestellt werden, nicht nur systematisch zu erfassen, sondern auch übersichtlich darzustellen.

Auf diese Weise wird ein „Entscheidungskompass“ erarbeitet, der die Gestaltung von Verfahren der Partizipation von zivilgesellschaftlichen Akteuren in Abhängigkeit von den Innovationsphasen unterstützen soll. Dieser „Kompass“ ist als Entscheidungshilfe für die Anwendung von partizipativen Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung in Innovationsprozessen gedacht.

Publikationen


2016
Zeitschriftenaufsätze
Fautz, C.; Böschen, S.; Hahn, J.; Hennen, L.; Jahnel, J.
Erfolgsbedingungen der Öffentlichkeitseinbindung in unterschiedlichen Innovationssettings
2016. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 25 (1), 73–77. doi:10.14512/tatup.25.1.73VolltextVolltext der Publikation als PDF-Dokument
Vorträge
Böschen, S.
Gefühlte Risiken: Unterscheidet sich die Risikowahrnehmung von Experten und Laien?
2016. Jahrestagung des Cusanuswerks, Fachschaft Chemie / Biologie, Worms, 5.-8.Mai 2016 
Böschen, S.
Die Wahrnehmung von Pflanzenschutzmitteln und deren Anwendung in der Öffentlichkeit
2016. Fortbildungsveranstaltung ’Integrierter Pflanzenschutz im Obstbau’, Schwäbisch Gmünd, 3.Februar 2016 

Kontakt

Dr. Leonhard Hennen
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe