Ziel des Projekts ist es, die Gemeinde Foz do Rio Mazagão Velho im brasilianischen Amazonasdelta bei ihrer Selbstorganisation, dem Zugang zu Trinkwasser und zuverlässiger Energie, der Entwicklung der lokalen Bioökonomie und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung sowie dem Erhalt der sozio-biologischen Vielfalt der Region zu unterstützen. Das Projekt stützt sich auf das lokale Wissen der Gemeinde und die wissenschaftliche Expertise der beteiligten akademischen Partner.

Das Projekt wird von der Associação das Mulheres Produtoras Agroextrativistas da Foz do Rio Mazagão Velho (AMPAFOZ), einer lokalen Vereinigung von Frauen aus der Gemeinde, in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Partnern, darunter ITAS, geleitet.

Im Mittelpunkt des Projekts steht der Aufbau von Kompetenzen, insbesondere von Frauen und Jugendlichen, bei der Selbstorganisation der Gemeinde sowie bei der Umsetzung und dem Management von Solarenergie. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung der Vermarktung und Entwicklung von Bauernmärkten und land- und forstwirtschaftlichen Versorgungsketten bei gleichzeitigem Erhalt der lokalen sozio-biologischen Vielfalt in der Gemeinde und den Nachbargemeinden.

Der Kompetenzaufbau wird von praktischen Aktivitäten begleitet, wie z. B. der Installation und Verwaltung von netzunabhängigen solaren Heimsystemen, Wasseraufbereitungssystemen und zwei Solarwassersystemen zur gemeinsamen Nutzung in zwei öffentlichen Schulen. Mithilfe von Solarenergie soll Wasser aus dem Amazonas gepumpt und in den Wasseraufbereitungsanlagen aufbereitet werden. Dieses Wasser soll für den menschlichen Verbrauch und die Produktion genutzt werden.

Alle Projektentscheidungen werden mit Unterstützung der Projektpartner von AMPAFOZ gemeinsam getroffen. Dadurch soll auch der Zusammenhalt der Gemeinschaft im Hinblick auf den Zugang zu öffentlichen Maßnahmen gestärkt werden.

Die Forschungsteams der Arizona State University und des KIT werden sich auf den sozialen Wert von Energie konzentrieren, um die Vorteile des Energiezugangs bestmöglich zu nutzen und mögliche Belastungen für die lokalen Familien zu verringern. Im ständigen Dialog mit den Gemeindemitgliedern und Projektpartnern soll die Energienutzung mit den lokalen Herausforderungen in der Gemeinde und der Region in Einklang gebracht werden. Dies betrifft insbesondere den Zugang zu Wasser, die Ernährungssouveränität, die lokalen Wald- und Landwirtschaftssysteme und den Erhalt der sozio-biologischen Vielfalt der Gemeinde und der benachbarten Gemeinden.

Tel.: 0721 608-24675
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