Mitgestaltung zukünftiger städtischer und stadtnaher Wälder zur Maximierung von Ökosystemleistungen und sozial-ökologischer Resilienz

Projektbeschreibung

Die letzten sieben Jahre waren laut NASA die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie die Überschwemmungen in Europa im Juli 2021 gezeigt haben, werden unerwartete hydro-meteorologische Extremereignisse aufgrund des Klimawandels immer häufiger. Die Entwicklung naturbasierter Lösungen (nature-based solutions – NbS) wird daher immer wichtiger, um den Auswirkungen des Klimawandels auf Städte entgegenzuwirken.

Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Entwicklung von NbS, um die sozial-ökologische Resilienz von städtischen und stadtnahen Wäldern (urban and peri-urban forests – UPFs) als Reaktion auf den Klimawandel zu erhöhen. Während die Ökosystemleistungen von UPFs den Menschen die Vorteile von Ökosystemen bieten und zur Bewältigung des Klimawandels beitragen, worin das Potenzial von NbS für urbane Herausforderungen liegt, können UPFs aufgrund der Zielkonflikte zwischen den von ihnen erbrachten Ökosystemleistungen auch negative Auswirkungen auf die Stadt haben.

Durch die Quantifizierung von vier Ökosystemleistungen mittels i-Tree Hydro und i-Tree Eco wird deren Nutzen umfassend ermittelt, um Informationen zur Verbesserung des städtischen Waldmanagements zu erhalten. Es werden Kriterien und Indikatoren für die sozial-ökologische Resilienz entwickelt sowie Experteninterviews und Fragebögen eingesetzt, um die Wahrnehmungen der Interessengruppen zu analysieren und Strategien zur Förderung ihres Engagements für die Verbesserung der sozial-ökologischen Resilienz zu entwickeln.

Auf der Grundlage einer strukturierten Literaturrecherche zu NbS für die Waldbewirtschaftung und einer Datenerhebung zu implementierten NbS in Karlsruhe und anderen Städten werden neue NbS vorgeschlagen, um Zielkonflikte zu verringern und Synergien innerhalb der Ökosystemdienstleistungen zu erhöhen. Darüber hinaus wird für das Frühjahr 2023 die Durchführung eines Projektseminars zur Verbesserung der bestehenden Typologie des städtischen Grüns in Karlsruhe vorgeschlagen.

Die Ziele der Dissertation sind:

  1. Quantifizierung der bereitstellenden, unterstützenden, regulierenden und kulturellen Ökosystemleistungen.
  2. Entwicklung von NbS zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels, zur Erhöhung der Anpassungsfähigkeit und der Multifunktionalität von Wäldern.
  3. Analyse der Wahrnehmung von Stakeholdern und Entwicklung von Strategien zur Förderung ihres Engagements bei der Umwandlung bestehender UPFs in resilientere sozial-ökologische Systeme in deutschen und koreanischen Städten.

Administrative Daten

  

Referent: Dr. Somidh Saha
Koreferent: Prof. Caroline Kramer (BGU), Armin Grunwald, Sebastian Schmidtlein (IfGG)
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Jaewon Son, M.A.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-24871
E-Mail