Zukunftsorientiertes Klimawandel-Management für Städtische Grünflächen (ZUKAMAS)

  • Projektteam:

    Saha, Somidh (Projektleitung ITAS), Iulia Almeida Yakouchenkova

  • Förderung:

    Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

  • Starttermin:

    2024

  • Endtermin:

    2026

  • Projektpartner:

    Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften (JKIP), KIT; Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMKIFU), KIT; Lehrstuhl für Waldwachstum und Dendroökologie, Universität Freiburg; Institut für Psychologie – Abteilung Allgemeine Psychologie, Universität Freiburg; Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) – Konstruktion von Mikrosystemen, Universität Freiburg

  • Forschungsgruppe:

    Sylvanus – Erhöhung der Resilienz und Vermeidung von Zielkonflikten bei Waldumwandlungen

Projektbeschreibung

Im Kontext des Klimawandels sind Stadtbäume von wachsender Bedeutung für die Anpassung urbaner Lebensräume, während sie gleichzeitig zunehmend von Stressfaktoren wie Hitze und Trockenheit betroffen sind. Das Projekt ZUKAMAS („Zukunftsorientiertes Klimawandel-Management für Städtische Grünflächen“) will herausfinden, wie Stadtbäume und Grünflächen entlang des Oberrheingrabens zur Anpassung an den Klimawandel beitragen können.

Das Projekt soll mithilfe neuester verteilter Sensorik, molekularer Analytik, dendroökologischer Analysen und Einzelbaum-Modellierung einfache Indikatoren entwickeln, die gezielte und ressourcenschonende Maßnahmen ermöglichen, um die Gesundheit und Funktionalität von Stadtbäumen langfristig zu sichern. Davon sollen sowohl das städtische Ökosystem als auch die Stadtbevölkerung profitieren. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Identifizierung klimaangepasster, biodiversitätsfreundlicher und soziokulturell akzeptierter Baumarten für den urbanen Raum, um darauf aufbauend Empfehlungen für die Stadtplanung zu erarbeiten. Das Projekt verfolgt einen transdisziplinären Ansatz, der die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Stadtverwaltung einschließt. Dadurch soll die Bedeutung von Stadtbäumen sichtbarer gemacht und gleichzeitig nachhaltige Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung des Stadtgrüns entwickelt und umgesetzt werden.

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von sechs Instituten der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie aus verschiedenen Fachbereichen soll eine fundierte wissenschaftliche Basis für die Verbesserung urbaner Lebensräume geschaffen werden. Die Forschungsarbeit ist in insgesamt vier Arbeitspakete (AP) unterteilt, die teilweise in enger Kooperation der beteiligten Instituten durchgeführt werden.

Das ITAS ist in diesem Projekt mit zwei Arbeitspaketen betraut:

  • AP 3: „Analyse von Stresseinflüssen auf die Funktionen von Stadtbäumen“
  • AP 4: „Kulturelle Ökosystemleistungen und Öffentlichkeitsarbeit“

Das AP 3 ist am KIT angesiedelt und eine Kooperation zwischen der Forschungsgruppe Sylvanus am ITAS und der Arbeitsgruppe Pflanzen-Ökophysiologie am KIT-Campus Alpin. Mithilfe eines physiologisch orientierten Einzelbaum-Modells sollen die Ökosystemleistungen ausgewählter Stadtbäume – wie Kühlung und Kohlenstoffbindung – basierend auf Arteigenschaften und Umweltbedingungen abgeschätzt werden.

Im Mittelpunkt des AP 4 steht die transdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Arbeitspaket wird von der Forschungsgruppe Sylvanus am ITAS geleitet und in Kooperation mit der Abteilung Allgemeine Psychologie des Instituts für Psychologie der Universität Freiburg umgesetzt. Ein zentrales Ziel ist es, die Bedeutung urbaner Bäume auf verschiedenen Ebenen herauszustellen – sowohl durch Wissensvermittlung als auch durch die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. Zu diesem Zweck werden zwei MobiLab-Kampagnen organisiert, eine in Freiburg und eine in Karlsruhe, die über das Projekt informieren und den Austausch mit der Bevölkerung fördern. Darüber hinaus werden die kulturellen Ökosystemleistungen und der Nutzen von Stadtbäumen mithilfe von Cognitive Affective Mapping (CAM) sowie Umfragen untersucht.

Zum Abschluss des Projekts wird ein Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung Karlsruhe durchgeführt. In diesem Rahmen werden die Projektergebnisse vorgestellt und diskutiert, um ihre Integration in die zukünftige Stadtplanung zu erleichtern.

Das Anbahnungsprojekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) gefördert und ist Teil der Initiative InnovationsCampus Nachhaltigkeit (ICN). Unter dem Motto „Transformationen für Stadt-Regionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourcenschonung und Well-being“ zielt der ICN auf umfassende soziale, technische und ökonomische Innovationen ab, um gemeinsam zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen.

Kontakt

Dr. rer. nat. Somidh Saha
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-24644
E-Mail