Endlagerung: Fragen für Jahrhunderte
Was passiert, nachdem in Deutschland hochradioaktive Abfälle in einem Endlager verschlossen wurden? Laut gesetzlicher Vorgabe müssen sie von dort für mindestens 500 Jahre zurückgeholt werden können. Dieser Umstand stellt besondere Herausforderungen an das technische Monitoring der Anlage und die Institutionen, die dann über eine eventuelle Rückholung entscheiden werden.
Weichenstellungen und Ungewissheit
Um die Vorgaben erfüllen zu können, müssen bereits heute die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden. Dazu gehört beispielsweise, sich über Messgeräte Gedanken zu machen, die über diesen langen Zeitraum hinweg zuverlässig arbeiten. Genauso müssen sich die Verantwortlichen überlegen, auf Grundlage welcher Daten in mehreren hundert Jahren die Entscheidung getroffen werden kann, ob der in der Tiefe lagernde Abfall zurückgeholt werden muss. Schließlich gilt es zu bedenken, wer dann diese Entscheidungen treffen könnte und wie wir heute mit den Ungewissheiten dieser langen Zeiträume umgehen können.
Der jetzt vorliegende Sammelband bietet eine interdisziplinäre Perspektive auf die Problematik, unter anderem mit Beiträgen aus den Ingenieurwissenschaften, der Psychologie, der Soziologie und den Rechtswissenschaften sowie aus der praxisorientierten Perspektive der Endlagerkommission. Er lädt Forschende, Expertinnen, Studierende und Entscheidungsträger zum Nachdenken über die Zukunft der Endlagerung ein. (29.11.2022)
Bibliografische Angaben:
Hocke, Peter; Kuppler, Sophie; Smeddinck, Ulrich; Hassel, Thomas (Hg.)
Technical Monitoring and Long-Term Governance of Nuclear Waste. Baden-Baden: Nomos Verlag, 2022, 160 S., ISBN: 978-3-8487-4402-2
(Gesellschaft – Technik – Umwelt)
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