TA für eine Welt im Wandel
Die COVID-19-Pandemie hat zu beispiellosen Schocks in unserer Gesellschaft geführt: In der Krise verlorene Arbeitsplätze kommen möglicherweise nicht wieder zurück, die Digitalisierung beschleunigt viele Lebensbereiche und Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung können soziale Ungleichheiten manifestieren. Angesichts dieser Unsicherheiten besteht für Politik und Gesellschaft ein hoher Entscheidungsdruck. Die Technikfolgenabschätzung (TA) scheint hier prädestiniert, um Wissen zum Handeln bereitzustellen.
Neue Formen und Methoden der TA?
„Allerdings stellt sich die Frage, welche Rolle genau wir in dieser radikal neuen Situation spielen können“, so Julia Hahn, die sich am ITAS mit dem Thema befasst.
Forschende müssten sich aus ihrer Sicht kritisch hinterfragen. Welchen Beitrag können sie leisten, um tatsächlich Wissenschaft und Technologie mit gesellschaftlichen Bedürfnissen in Einklang zu bringen? Wie können sie unbeabsichtigte soziale, ökologische und wirtschaftliche Konsequenzen voraussehen, Debatten moderieren und politische Beratung anbieten? Braucht es neue Formen und Methoden der TA, um in dieser Welt des rapiden Wandels relevant zu bleiben?
Dieser Frage gehen Kolleginnen und Kollegen des ITAS und des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der österreichischen Akademie der Wissenschaften seit einigen Monaten gemeinsam nach. Ziel ist hierbei, konkrete und pro-aktive TA-Ansätze zu entwickeln und zu reflektieren, die auf Erfahrungen der TA basieren, aber einer Welt im Wandel entsprechen.
Erste Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit haben die Forschenden in einem Debattenbeitrag in TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis präsentiert. Für die nahe Zukunft planen sie weitere Publikationen und Konferenzbeiträge sowie die Beteiligung in Projekten zu COVID-19 um die Beiträge der TA in diesem Bereich zu stärken. (08.04.2021)
Weiterführende Links:
- TATuP-Beitrag Technology assessment for a changing world