Klimawandel: Kohlenstoffdioxid als nachhaltiger Rohstoff
Die hohen CO2-Emissionen sind eine der Hauptursachen des Klimawandels. Rund 90 Prozent stammen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe, etwa in Energiewirtschaft und Industrie. Diese Bilanz zu verbessern und CO2 aus Industrieabgasen als Wertstoff nutzbar machen, ist Ziel von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des ITAS gemeinsam mit Partnern in zwei Projekten, die das Bundesforschungsministerium im Programm „CO2 als nachhaltige Kohlenstoffquelle – Wege zur industriellen Nutzung (CO2-WIN)“ fördert.
„Ziel beider Projekte ist die photochemische Rückführung von CO2 in energetische und chemische Wertschöpfungsketten und damit, die Folgen des Klimawandels und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren“, sagt Andreas Patyk, Projektleiter am ITAS. „Dabei verfolgen die beiden Projekte komplementäre Ansätze, die erheblichen Hürden zur industriellen Nutzung des Grundkonzeptes zu überwinden, wie die Erhöhung von Gesamtausbeute und Selektivität.“
Im Projekt CO2SimO entwickeln die Forscherinnen und Forscher eine neuartige photoelektrochemische Zelle, die den wichtigen Energieträger Methan sowie Wasserstoffperoxid als wertvolles Oxidationsmittel an Stelle des störenden Sauerstoffs herstellen kann. Das Projekt PRODIGY vermeidet die Bildung von Sauerstoff und ermöglicht die Synthese höherer Produkte durch Zugabe von geeigneten Reaktionspartnern in den Photoreaktor. Das ITAS ist für die F&E-integrierten Nachhaltigkeitsbewertungen verantwortlich. Dafür prüft das Team unter anderem Umweltindikatoren, Kosten sowie soziale Aspekte und schafft damit die Grundlage für die Optimierung der neuen Prozesse. (04.05.2020)
Weiterführende Informationen:
- Förderprogramm CO2-WIN des BMBF
- Vorstellung von CO₂SimO auf der Plattform bioökonomie.de