Heft 1 / 2011 der ITAS-Zeitschrift "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis" (TATuP) mit dem Schwerpunkt "Parasoziale Beziehungen mit pseudointelligenten Softwareagenten und Robotern" erschienen [21.04.2011]
Industrieroboter sind längst in verschiedenen Fertigungsbereichen Realität geworden. Gleichzeitig nahm auch die Leistungsfähigkeit der Computer, die den Kern intelligenter und autonomer Artefakten ausmachen, deutlich zu. Vor diesem Hintergrund thematisiert die aktuelle Ausgabe der "Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis" (TATuP) die Beziehungen, die menschliche Nutzer mit Softwareagenten, Robotern und anderen intelligenten Artefakten eingehen. In dem von Knud Böhle (ITAS) und Michaela Pfadenhauer (Institut für Soziologie, Medien- und Kulturwissenschaften am KIT) herausgegeben Schwerpunkt wird der Gegenstand vorwiegend aus soziologischer Sicht theoretisch ambitioniert und auf dem neuesten Stand behandelt. Bei den Techniken geht es um so Unterschiedliches wie kommunikationsfähige Computer, "augmented reality", Konversationsagenten, Fahrerassistenzsysteme, Serviceroboter und Kampfroboter. Nicht zuletzt werden auch die Problemstellungen, mit denen sich die Technikfolgenabschätzung - angesichts der absehbaren Entwicklungspotenziale autonomer, interaktiver und lernfähiger Artefakte und Roboter - wird auseinanderzusetzen müssen, in den Beiträgen angesprochen.
Der Einsatz von Assistenzrobotern und der Einsatz fahrerloser Transportfahrzeuge in der Alten- und Krankenpflege sind die Anwendungen, die der Bericht von Diego Compagna und Kollegen in der Rubrik "TA-Projekte" aufgreift. Sie werden im Zusammenhang des BMBF-Projektes WiMi-Care untersucht, das sich mit der "Förderung des Wissenstransfers für eine aktive Mitgestaltung des Pflegesektors durch Mikrosystemtechnik" beschäftigt. Ein weiterer Beitrag mit Bezug zum Schwerpunktthema ist der Bericht von Reinhard Heil (ITAS) über den Workshop "Computertechnik und Sterbekultur". In den Rubriken zu TA-Projekten, Rezensionen und Tagungsberichte werden noch weitere aktuelle Forschungsthemen aufgegriffen. Dazu gehören das Thema "Systembiologie", die Tagungsberichterstattung zur NTA 4 und die Rezension des Buches von R. Sclove, das als Wortmeldung zu den Anstrengungen zur Reinstallation einer anspruchsvollen Technikfolgenabschätzung in den Vereinigten Staaten gelesen werden kann.
Verwiesen sei an dieser Stelle auch auf den Nachruf auf Inge von Berg, die den Aufbau des TATuP maßgeblich mitbestimmte und diese Zeitschrift zusammen mit Reinhard Coenen bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2005 prägte und weiterentwickelte.
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