Der STOA Report "The Future of European Long-Distance Transport" steht nun online zur Verfügung. [03.06.2009]
Das entsprechende Projekt wurde im Auftrag des STOA-Panels des Europäischen Parlaments zwischen November 2006 und Oktober 2008 durchgeführt. ITAS arbeitete dabei mit der TA-Einrichtung des dänischen Parlaments, dem Danish Board of Technology, zusammen, das wie ITAS Mitglied der European Technology Assessment Group (ETAG) ist.
In dem Projekt wurden Wege zu einer nachhaltigen und klimaschonenden Entwicklung des Europäischen Langstreckenverkehrs mittels verschiedener Szenarien mit dem Zeithorizont 2047 diskutiert. In den Szenarien sollen dabei im Jahr 2047 folgende Ziele im Segment Langstreckenverkehr erreicht werden: eine 60% Reduktion der CO2-Emissionen, eine 80% Reduktion des Ölverbrauchs bei gleichzeitig hoher Qualität (Accessibility) des Verkehrssystems. Als Methode wurde der so genannte Backcasting-Ansatz gewählt, bei dem wünschenswerte und gleichzeitig einigermaßen plausible Bilder für das Zieljahr, in diesem Fall 2047, entworfen werden, um dann Wege von der Gegenwart zu diesen Zukunftsbildern aufzuzeigen. Die Szenarien wurden zusammen mit einer interdisziplinär besetzten Expertengruppe erarbeitet.
Das Projekt soll Orientierungswissen bereitstellen zu Art und Umfang der benötigten Veränderungen, um die genannten Ziele zu erreichen. Die Szenario-Technik ermöglicht es, technologische Entwicklungslinien wie auch politische Steuerungsoptionen unter verschiedenen Rahmenbedingungen zu diskutieren. Die Ergebnisse zeigen, dass es sehr schwer ist, realistische Wege aufzuzeigen, mit denen die ambitionierten Ziele erreicht werden könnten. In jedem Fall sind erhebliche technische Durchbrüche erforderlich, um Energieeffizienz und CO2-Intensität der Verkehrsysteme zu verbessern. Von zentraler Bedeutung ist eine starke Verlagerung von Verkehr auf die Schiene. Aber auch erhebliche Verhaltensränderungen sind unbedingt erforderlich. Aus politischer Sicht spielen finanzielle Impulse zur Lenkung der Verkehrsnachfrage sowie konsequente Investitionen in Verkehrsforschung und Technologieentwicklung eine wichtige Rolle.
Der vorliegende Szenario-Report entstand in Phase I und II des Projekts. Die in Phase III durchgeführten Gruppeninterviews mit Bürgen in drei verschiedenen Europäischen Ländern sind in einem eigenen Bericht veröffentlicht, der auf der STOA Website angeboten wird.
Bibliographische Angaben:
Schippl, J.; Leisner, I.; Kaspersen, P.; Madsen, A. K.
The future of European long-distance transport. Scenario report (IP/A/STOA/FWC-2005-28/SC27). Brüssel: European Parliament 2008
Weiterführende Links:
- Persönliche Homepage Jens Schippl
- STOA-Website hier