ITAS-Workshop zu "Nachhaltige Entwicklung und Globaler Wandel" Bad Honnef, 6. und 7. Juni 2002 [20.04.2002]
Die Global Change-Forschung befasst sich bislang vorwiegend mit den Ursachen und Wirkungen globaler Umweltveränderungen. Eine konkretere Orientierung an einem mehrdimensional bzw. integrativ verstandenen Nachhaltigkeitsleitbild würde eine vergleichbar intensive Betrachtung auch nicht-ökologischer Wandelsphänomene erfordern: etwa solche im Zusammenhang mit ökonomischen und kulturellen Globalisierungsprozessen, mit (technischen) Entwicklungen im IuK-Bereich oder mit der Beschaffenheit der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Problemfelder wie Armut, Hunger, Verschuldung oder Arbeitslosigkeit, aber auch grenzüberschreitende Konflikte unterschiedlicher Art würden dann, über das Kriterium der Existenz von Wechselwirkungsbeziehungen mit Umweltaspekten hinaus, stärker als eigenständige und in erweiterten Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen zu betrachtende Themen zu verstehen sein. Fragen des Zugangs zu bzw. der Verteilung von gesellschaftlichen Ressourcen rücken dann etwa bei der Suche nach und Bewertung von Konfliktlösungs- und von politischen Handlungsstrategien stärker ins Zentrum.
Mit Blick auf diese Fragen sollen die themenbezogenen und institutionellen Erfordernisse, Voraussetzungen und Grenzen einer intensiveren Verknüpfung der Global Change-Forschung mit dem Nachhaltigkeitsleitbild bzw. mit entsprechenden Forschungsaktivitäten diskutiert werden. Dies wird zum einen anhand der drei ausgewählten Themenbereiche Bildung, Wasser und Global Governance in exemplarischer Weise geschehen. Zum anderen sollen dann - auch vor dem Hintergrund dieser spezifischen Betrachtungen - die generellen Perspektiven und Erfordernisse für Politik und Wissenschaft zur Realisierung eines solchen Ziels aufgezeigt und diskutiert werden.
Die Tagung richtet sich vor allem an WissenschaftlerInnen, die im Bereich Nachhaltige Entwicklung und Global Change sowie in den Themenfeldern Bildung, Wasser und Global Governance tätig sind.