ITAS-Newsletter Nr. 47

  • time:24.04.2015

ITAS Newsletter --- Nr. 47 - 24. April 2015

INHALT

[1] Projekte
[2] Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB)
[3] Veröffentlichungen
[4] Personalia
[5] Veranstaltungen
[6] Abkürzungen
[7] Hinweise zum Newsletter


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[1] Projekte
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Wie können Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Akteure
Big Data positiv nutzen? Und wie lässt sich die Technik mit
dem Schutz von Persönlichkeitsrechten in Einklang bringen?
Diese Fragen untersuchen das Institut für
Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) und das
Institut für Informations-, Telekommunikations- und
Medienrecht (ITM) der Universität Münster im Projekt ABIDA -
Assessing Big Data. Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben für vier Jahre. In dem
Projekt wird insbesondere untersucht, welche Erwartungen und
Ängste Bürgerinnen und Bürger mit der neuen Technologie
verbinden und wie sich Big Data-Anwendungen, -Datenströme und
-Geschäftsmodelle schon heute auf unser Leben auswirken. Um
künftige Entwicklungen abzuschätzen, werden Szenarien für Big
Data entwickelt.
http://www.itas.kit.edu/2015_015.php

Die Agrophotovoltaik (APV) erlaubt es, Photovoltaik-Anlagen
mit einer landwirtschaftlichen Nutzung zu kombinieren. Die
"Doppelernte" von Strom und Biomasse auf einer Fläche kann
helfen, Konflikte zwischen Land- und Energiewirtschaft zu
verringern, die dezentrale Energiewende weiter voranzutreiben
und gleichzeitig die lokale Wertschöpfung zu erhöhen. Das
ITAS bezieht in dem Projekt "APV-RESOLA - Innovationsgruppe
Agrophotovoltaik: Beitrag zur ressourceneffizienten
Landnutzung" durch Partizipationsverfahren die Bevölkerung
vor Ort in die Technologieentwicklung ein. Das Projekt wird
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im
Zeitraum von März 2015 bis Juni 2019 gefördert. Im
Mittelpunkt des Projekts, das das Fraunhofer-Institut für
Solare Energiesysteme (ISE) koordiniert, stehen der Aufbau
und Betrieb einer Modellanlage auf dem Gelände der
Hofgemeinschaft Heggelbach in der Region Bodensee-
Oberschwaben. Das ITAS untersucht vor Ort die Schnittstelle
zu lokalen Akteuren: Wie lassen sich diese einbeziehen, um
den Innovationsprozess und den Markterfolg der Technologie zu
verbessern? Unter welchen Bedingungen werden
Agrophotovoltaik-Projekte von der Bevölkerung unterstützt?
http://www.itas.kit.edu/2015_017.php

"Responsible Innovation" bleibt bisher ein meist unscharfes
Konzept. Dennoch entfaltet das neue Leitbild einer
verantwortungsvollen Innovationskultur bereits heute schon
gewisse Wirkungen, insbesondere in den Bereichen Politik und
Wissenschaft, und wird künftige Forschungs- und
Innovationsprozesse stark beeinflussen. Daher bedarf es
kritischer Reflexion. Die Grundlagen und
Anwendungsmöglichkeiten des Konzepts werden in dem ITAS-
Projekt "Responsible Innovation und Technikfolgenabschätzung"
(RITA) hinterfragt. Erstens wird das Projekt bisher oft
fragmentiertes Wissen - Erkenntnisse aus verschiedenen
Technologiefeldern und Erfahrungen mit verschiedenen Methoden
- zusammenführen. Zweitens überprüft es den analytischen
Gehalt und damit die wissenschaftliche Reichweite von
Responsible Innovation, indem es das Konzept anderen Formen
der Folgenreflexion gegenüberstellt. Davon versprechen sich
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Rückschlüsse auf
die Frage nach einem möglichen Mehrwert von Responsible
Innovation gegenüber der etablierten TA-Praxis.
http://www.itas.kit.edu/2015_019.php


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[2] Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB)
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"Inwertsetzung von Biodiversität": Der neue TAB-
Arbeitsbericht steht als Download und in Buchform zur
Verfügung. Stimmen aus Wissenschaft und Politik fordern
zunehmend eine stärkere Integration ökonomischer Denkansätze
in die Naturschutzpolitik - eine hochumstrittene Entwicklung,
die gemeinhin unter dem Schlagwort der Inwertsetzung von
Biodiversität gefasst wird. Von ökonomischen Konzepten und
Instrumenten erhofft man sich in zweierlei Hinsicht neue
Impulse für den Biodiversitätsschutz: Erstens soll der Wert
der Natur und ihrer Güter durch eine ökonomische Bewertung
überhaupt sichtbar gemacht und damit ins gesellschaftliche
Bewusstsein gerückt werden. Zweitens sollen die Kosten der
Naturnutzung den jeweils verantwortlichen Akteuren in
Rechnung gestellt werden. Dies kann mit geeigneten
umweltökonomischen Politikinstrumenten erreicht werden. Der
Bericht des TAB macht deutlich, dass es sich hierbei um zwei
voneinander weitgehend unabhängige Ansätze handelt, die
folglich auch getrennt analysiert werden. Beleuchtet werden
jeweils die wissenschaftlichen und methodischen Grundlagen
wie auch die möglichen Folgen und institutionellen
Voraussetzungen dieser ökonomischen Ansätze. Die
Unwägbarkeiten, die mit der Bewertung und Inwertsetzung von
Biodiversität verbunden sind, werden in dem Bericht
verdeutlicht.
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/aktuelles/20150407.html

Die TA-Vorstudie "Big Data in der Cloud" ist als TAB-
Hintergrundpapier Nr. 19 erschienen. Ein Schwerpunkt der TA-
Vorstudie, die auf einer Auswertung existierender Literatur,
von Miniszenarien und Experteninterviews basiert, liegt auf
den technischen Möglichkeiten sowie den verfügbaren Systemen
unter besonderer Berücksichtigung der Kombination von Big
Data und Cloud Computing. Diese Kombination wird als
besonders relevant angesehen, da sie auch kleinen und
mittleren Unternehmen, Verwaltungen oder
Nichtregierungsorganisationen Zugang zu Big-Data-Analysen
eröffnen kann. Herausforderungen im Datenschutz, bei den
geistigen Eigentumsrechten und der Entwicklung von
Geschäftsmodellen werden deutlich gemacht. Abschließend
werden die Bereiche mit dem größten Handlungs- und
Forschungsbedarf identifiziert und die zu klärenden offenen
Fragen aufgezeigt.
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/aktuelles/20150421.html


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[3] Veröffentlichungen
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[3.1] Bücher und Berichte

Hahn, J.; Ladikas, M.
Responsible-Industry (GA 609817) - WP4.1 Stakeholder Mapping
and Dialogue Strategy. Brüssel, Belgien: Europäische Union
2015
http://www.itas.kit.edu/pub/v/2015/hala15a.pdf

Kehl, C.
Inwertsetzung von Biodiversität. Berlin: Büro für
Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) 2014
http://www.itas.kit.edu/pub/v/2014/kehl14a.pdf

Leible, L.; Kälber, S.; Kappler, G.; Oechsner, H.; Mönch-
Tegeder, M.
Biogas aus Landschaftspflegegras: Möglichkeiten und Grenzen.
Karlsruhe: KIT Scientific Publishing 2015
http://www.itas.kit.edu/pub/v/2015/leua15a.pdf

Riehm, U.; Düpmeier, C.; Mönnich, M.; Piltz, L.; Schmitt, C.
openTA Publikationsdienst: Das openTA-Metadatenschema und
seine Umsetzung. Karlsruhe: KIT-ITAS 2015
https://www.openta.net/veroffentlichungen-und-openta-dokumente

Skarka, J.
Potenziale zur Erzeugung von Biomasse aus Mikroalgen in
Europa unter besonderer Berücksichtigung der Flächen- und
CO2-Verfügbarkeit - Dissertation. Karlsruhe: Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) 2015
http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000046930


[3.2] Sammelbände

Azzouni, S.; Böschen, S.; Reinhardt, C. (Hrsg.)
Erzählung und Geltung. Wissenschaft zwischen Autorschaft und
Autorität. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2015

In diesem Sammelband sind drei von Stefan Böschen
mitverfasste Beiträge enthalten:

Azzouni, S.; Böschen, S.
Erzählung und Geltung. Ein problemorientierter
Ausgangspunkt und viele Fragen. S. 9-31

Böschen, S.; Viehöver, W.
Narrative Autorität und Wissensproduktion. S. 303-336

Böschen, S.; Reinhardt, C.; Henkel, A.; Meister, M.;
Stoff, H.
Erzählung und Geltung. Wie es weitergehen könnte.
S. 441-455

[3.3] Buchbeiträge und Beiträge in Proceedings

Böschen, S.
Wälder. Reallabore der Nachhaltigkeit. In: Rosenberger, M.;
Weigl, N. (Hrsg.): Über Nutzen und Würde von Wald und Holz.
Überlegungen zur Verantwortung im Umgang mit einer zentralen
Lebensgrundlage. München: oekom 2014, S. 19-25

Bräutigam, K.-R.; Jörissen, J.; Priefer, C.
Strategien zur Reduktion von Lebensmittelabfällen - Aktuelle
Entwicklungen und gegenwärtige Rahmenbedingungen. In:
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. (Hrsg.): Von der
Verschwendung zur Wertschätzung der Lebensmittel -
Wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Umsetzung.
Tagungsdokumentation, Münster, 21.11.2014. Münster: 2015,
S. 15-16, publ. online
http://www.vz-nrw.de/mediabig/233370A.pdf

Hocke, P.; Kallenbach-Herbert, B.
Always the same old story? Nuclear waste governance in
Germany. In: Brunnengräber, A.; Mez, L.; Di Nucci, M.R.;
Schreurs, M. (Hrsg.): Nuclear waste governance. An
international comparison. Wiesbaden: Springer 2015,
S. 177-201

Hocke, P.; Kuppler, S.
Participation under tricky conditions. The Swiss nuclear
waste strategy based on the sectoral plan. In: Brunnengräber,
A.; Mez, L.; Di Nucci, M.R.; Schreurs, M. (Hrsg.): Nuclear
waste governance. An international comparison. Wiesbaden:
Springer 2015, S. 157-176

[3.4] Zeitschriftenartikel

Achternbosch, M.; Dewald, U.; Nieke, E.; Sardemann, G.
Is coal fly ash a suitable alkaline resource for
manufacturing new calcium carbonate-based cements? A systems
analytical evaluation. Journal of Industrial Ecology (2015),
publ. online
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jiec.12147/abstract

Ferrari, A.
Animals and technoscientific developments: getting out of
invisibility. Nanoethics (2015)9, S. 5-10

Grunwald, A.
Transformative Wissenschaft - eine neue Ordnung im
Wissenschaftsbetrieb? GAIA 24(2015)1, S. 17-20

Jörissen, J.; Priefer, C.; Bräutigam, K.-R.
Food waste generation at household level: Results of a survey
among employees of two European research centers in Italy and
Germany. Sustainability 7(2015)3, S. 2695-2715
http://www.mdpi.com/2071-1050/7/3/2695

Scherz, C.; Hahn, J.
TA conferences. Platforms for the future. volTA - Science,
Technology and Society in Europe (2015)8, S. 19

Wagner, F.; Grunwald, A.
Reallabore als Forschungs- und Transformationsinstrument. Die
Quadratur des hermeneutischen Zirkels. GAIA 24(2015)1,
S. 26-31

Wiegerling, K.
Zur Verortung des Geistes im Pfälzer Geviert: Betze,
Wurstmarkt, Anilin und Dom. Die Pfalz und die Philosophie.
Chaussee - Zeitschrift für Literatur und Kultur der Pfalz
(2015)34, S. 52-64

»» Hinweis: Eine vielfältig gegliederte Übersicht über alle
Publikationen des Instituts seit 1985 finden Sie unter
http://www.itas.kit.edu/publikationen.php


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[4] Personalia
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Karsten Bolz ist seit März 2015 als Doktorand im
Forschungsbereich Innovationsprozesse und Technikfolgen
beschäftigt. Zuvor war er als Projektmanager in der Industrie
und anschließend als freier Mitarbeiter für das ITAS tätig.
Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen
Universität Kaiserlautern. Seine aktuellen
Arbeitsschwerpunkte sind Entrepreneurship- und
Innovationsforschung mit einem Fokus auf "Responsible
Innovation".
http://www.itas.kit.edu/mitarbeiter_bolz_karsten.php

Kaidi Tamm ist seit März 2015 wissenschaftliche
Mitarbeiterin. Von 2012 bis 2014 war sie bereits im Projekt
"Quartier Zukunft" tätig gewesen. Jetzt wirkt sie in der
Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit (KSdN) mit, wo sie am
Aufbau eines Masterstudiengangs mit Nachhaltigkeitsbezug
mitarbeitet und sich besonders mit der Vermittlung von
Nachhaltigkeitswissen an die Öffentlichkeit beschäftigt. Sie
hat an der Universität Tartu (Estland) Kulturwissenschaften
mit Schwerpunkt Semiotik und Sozialwissenschaften mit
Schwerpunkt Politikwissenschaften studiert.
http://www.itas.kit.edu/mitarbeiter_tamm_kaidi.php


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[5] Veranstaltungen
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Das EU Projekt "Responsible-Industry" organisiert vom 20. bis
21. Mai 2015 einen internationalen Workshop am ITAS. Im
Mittelpunkt steht die Frage, wie verantwortungsvolles Handeln
in Forschung und Innovation aussehen kann. Das Projekt
beschäftigt sich mit dem Ansatz "Responsible Research and
Innovation" (RRI) in wirtschaftlichen und industriellen
Kontexten, besonders bei Informations- und
Kommunikationstechnologien im Bereich Gesundheit,
demografischer Wandel und Wohlbefinden. Am Donnerstag, den
21. Mai 2015 (9:30 bis 13:00 Uhr in Raum 418) wird sich das
Projekt einem größeren Publikum vorstellen. Die Veranstaltung
am 21.05. ist öffentlich und kostenlos. Um Anmeldung bei
Julia Hahn (julia hahn does-not-exist.kit edu) wird gebeten.
http://www.itas.kit.edu/2015_016.php


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[6] Abkürzungen
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ABIDA: Assessing Big Data

APV: Agrophotovoltaik

BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung

DFG: Deutsche Forschungsgemeinschaft

EU: Europäische Union

ISE: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme

ITAS: Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse

ITM: Institut für Informations-, Telekommunikations- und
Medienrecht der Universität Münster

KSdN: Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit

KIT: Karlsruher Institut für Technologie

RITA: Responsible Innovation und Technikfolgenabschätzung

RRI: Responsible Research and Innovation

TA: Technikfolgenabschätzung / Technology Assessment

TAB: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen
Bundestag


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[7] Hinweise zum Newsletter
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Auf dem ITAS-Server finden Sie alle wichtigen Informationen
zum ITAS-Newsletter auf der Seite
http://www.itas.kit.edu/newsletter.php

Um den Newsletter abzubestellen, müssen Sie nur auf der
folgenden Webseite Ihre E-mail-Adresse und Ihren Namen
eingeben:
http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa?SUBED1=itas-newsletter&A=1

Alternativ können Sie den ITAS-Newsletter durch eine E-Mail
mit dem Inhalt "UNSUBSCRIBE itas-newsletter" an die Adresse
LISTSERV∂LISTSERV.DFN.DE, abbestellen.

Bei Fragen und auftretenden technischen Problemen schicken
Sie bitte eine E-Mail an:
itas-newsletter-request∂listserv.dfn.de.

Möchten Sie sich zu den Inhalten oder der Struktur des ITAS-
Newsletters äußern, schreiben Sie bitte eine E-Mail an Knud
Böhle, knud.boehle∂kit.edu, der den Newsletter editorisch
betreut.

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