Online-Buchhandel in Deutschland.
Die Buchhandelsbranche vor der Herausforderung des Internet

Ulrich Riehm; Carsten Orwat; Bernd Wingert
Karlsruhe: Forschungszentrum Karlsruhe 2001, ISBN: 3-923704-36-4

Das Buch wird in einer gedruckten wie auch in zwei elektronischen Versionen angeboten. Hinweise zu diesen Versionen sowie zu den Bezugsmöglichkeiten und Preisen finden sich [hier].


Vorwort

POB-Buchcover Bei einer Studie über die Herausforderungen des Internet für den Buchhandel liegt es nahe, die Möglichkeiten des elektronischen Publizierens und des Online-Vertriebs auch selbst zu erkunden. So erscheint dieser Endbericht zur Studie "Online-Buchhandel in Deutschland" - ganz der These Helmut von Bergs folgend, dass das heutige digitale Publizieren in letzter Konsequenz "Publishing-on-Demand" sei (so in einem Artikel im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 57/2001, S. 10) - sowohl in einer gedruckten als auch in einer elektronischen Fassung, aber immer nur auf Anforderung. Dass es die "eBook-Fassungen" dabei wiederum in unterschiedlichen Varianten gibt - zum Lesen am Bildschirm, zum Ausdrucken auf dem Bürodrucker, vollständig oder auch nur kapitelweise - ist dabei nur konsequent. Experimentiert wird weiter mit differenzierten Preisen für die verschiedenen Erscheinungsformen des gleichen Werkes, wie es die ökonomische Theorie der Preisdifferenzierung empfiehlt. Auf die Einschaltung eines Verlages wurde verzichtet, auch hier den Versprechungen der Protagonisten des "E-Commerce" folgend, dass der Direktvertrieb durch das Internet einen gewaltigen Aufschwung nehmen wird.

Den Weg des digitalen Publizierens einzuschlagen, heißt nicht automatisch, die Analyse seiner Folgen zu vernachlässigen. Wer die Studie liest, wird unsere skeptische Grundhaltung und die Hinweise auf problematische Entwicklungen erkennen. Doch erst nach Abschluss dieses Experimentes wird man über Erfolg oder Misserfolg mehr sagen können.

Dass an den Anfang der Publikationskette, bei den Autoren, immer mehr Tätigkeiten konzentriert werden, das lässt sich jedoch schon heute feststellen. Zwar sind die finanziellen Hürden für den Autor als Selbstverleger durch Publishing-on-Demand-Verfahren und elektronische Buchformate deutlich gesunken, aber die Aufgaben, die den Autoren dadurch zusätzlich aufgeladen werden, sind erheblich. Das reicht von der Herstellung einer druckfertigen Vorlage, dem Entwurf und der Gestaltung eines Buchumschlags, technischen Fragen der Farbkalibrierung und der Kompatibilität von Softwareversionen mit Druckern und E-Book-Readern, über eine Marktabschätzung und darauf fußenden Preiskalkulationen, der Abklärung von Urheberrechten, der Zuordnung von ISBN-Nummern bis hin zum Eigenmarketing und der Akquisition von Vertriebspartnern. Viele haben uns geholfen, diesen Anforderungen gerecht zu werden, denen wir, ohne einzelne Personen besonders hervorzuheben, hier unseren Dank aussprechen. In letzter Instanz sind es die Leserinnen und Leser, die "raison d'être" des Publikationsprozesses, bei denen sich zeigen wird, ob sich die Anstrengungen gelohnt haben.

Karlsruhe, Oktober 2001
Ulrich Riehm, Carsten Orwat, Bernd Wingert


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Ulrich Riehm
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Stand: 07.12.2001 - Kommentare und Bemerkungen an:     Ulrich Riehm