Bernd Wingert

Zum Stand der privaten Nutzung von Online-Diensten

Karlsruhe: Forschungszentrum Karlsruhe 1998, 298 Seiten (Wissenschaftliche Berichte, FZKA 6152)
[Volltext/pdf, 19 341 kb]   [English summary/htm]


Abstract

Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zu "Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft. Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft" hat im Juli 1998 ihren Abschlußbericht vorgelegt. Darin sind auch Ergebnisse der Arbeitsgruppe "Gesellschaft 21" enthalten. Der vorliegende Bericht ist ein Gutachten für diese Arbeitsgruppe, die sich u.a. für den Stand der privaten Online-Nutzung, für die Merkmale, Gründe und Motive der Nutzer (und Nicht-Nutzer) sowie für die Frage interessierte, ob sich vielleicht mit Online-Diensten und Internet neue soziale Segmentierungen vollziehen, etwa jene Spaltung in die "information rich" und "information poor".

Der Bericht versucht, die gestellten Fragen mit einem zweifachen Ansatz zu beantworten, erstens in detaillierten Einzeldarstellungen (Kapitel 3) einzelne Erhebungen und Studien auszuwerten (insgesamt 11), um dann auf dieser Grundlage (Kapitel 4) die Fragen der Kommission zu beantworten. Dabei läßt sich gerade die politisch drängendste Frage nach neuen sozialen Segmentierungen empirisch leider nicht klar entscheiden; die dafür nötigen Meßreihen lagen nicht vor. Die Daten zur Frage, wieviele Online-Nutzer es denn sind, weisen eine große Schwankungsbreite auf. Für das Frühjahr 1997 kam die Allensbacher ACTA auf einen Wert von ca. 4 Mio. Personen, die das Internet oder Online-Dienste nutzen (davon privat ca. 2,9 Mio.; Basis: 14 bis 54 Jahre); in einer aktuellen Erhebung vom Jahresanfang 1998 kam die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) auf insgesamt ca. 5,8 Mio. Nutzer (Basis 14 bis 59 Jahre).

Für ein "Massenmedium" sind dies eher bescheidene Zahlen; doch hat die Nutzung von Online- und Internet-Diensten schon eine Größenordnung erreicht, daß die weitere Entwicklung sorgfältig zu beobachten sein wird, vielleicht sogar nach einer Internet-Politik verlangt.



Erstellt am: 05.04.2006 - Kommentare an: Bernd Wingert