Basiswissen zu In-vitro-Fleisch
Viele Stimmen aus Gesellschaft und Wissenschaft fordern die Reduzierung des Fleischkonsums, um Umwelt, Tiere und die menschliche Gesundheit zu schützen. Hierfür gibt es viele Lösungsansätze. Einer davon: In-vitro-Fleisch, für dessen Produktion einem Tier Muskelstammzellen entnommen werden, die im weiteren Verlauf kultiviert und schließlich zu Fleisch weiterverarbeitet werden.
Im Auftrag des BMBF haben Forscherinnen des ITAS zwei Jahre lang die Potenziale der neuen Technologie untersucht. Die nun erschienene Broschüre „In-vitro-Fleisch – eine technische Vision zur Lösung der Probleme der heutigen Fleischproduktion und des Fleischkonsums?“ gibt einen Überblick über ihre Ergebnisse.
Ziel der Broschüre ist es, umfassend über das Potenzial der Technik zu informieren und zur Meinungsbildung anzuregen. Dazu erklären die Wissenschaftlerinnen in verständlichen Worten den Herstellungsprozess von In-vitro-Fleisch. Aufbauend auf diesem Basiswissen beleuchten sie die gegensätzlichen Meinungen und Vorstellungen über das Themenfeld: Welchen Herausforderungen und Problemen müssen sich Forscherinnen und Forscher stellen? Ist die Option Laborfleisch umweltfreundlicher als herkömmliches Fleisch? Werden Tiere tatsächlich geschützt oder entgegen aller Erwartungen weiterhin gequält?
Die Broschüre sammelt Argumente von Gegnern – beispielsweise Umweltorganisationen, die eine Mensch-Tier Entfremdung erwarten – und Befürwortern – beispielsweise Forschende, die in der Innovation eine gesündere, ökologischere und ethisch vertretbare Option sehen. Auch die Standpunkte von im Projekt befragten Bürgerinnen und Bürgern werden in der Publikation dokumentiert.
Die Broschüre steht zum Download (PDF) zur Verfügung. (22.01.2018)
Böhm, I.; Ferrari, A.; Woll, S.
In-vitro-Fleisch: Eine technische Vision zur Lösung der Probleme der heutigen Fleischproduktion und des Fleischkonsums? Karlsruhe: KIT 2017
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