ITAS-Experte unterstützt Karlsruher Klimapartnerschaft
Wie können Emissionen verringert und gleichzeitig die nötigen Maßnahmen entwickelt werden, um sich vor den Folgen des Klimawandels zu wappnen? Gefördert von dem Projekt „50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“ der Bundesregierung arbeiten die Stadt Karlsruhe und der in den ecuadorianischen Anden gelegene Bezirk Los Bancos seit Januar 2015 an diesen Fragen. Die nötige wissenschaftliche Expertise kommt dabei von ITAS-Mitarbeiter Volker Stelzer. Der Experte für nachhaltige Energieversorgung hat unter anderem vor Ort mit unterschiedlichen Akteuren die Situation der Energieversorgung und seiner Auswirkungen auf klimarelevante Emissionen analysiert. Das Ergebnis ist ein Projektplan für Los Bancos, der ab 2017 realisiert werden soll.
Der Plan umfasst sowohl Projekte aus dem Bereich der Energieeinsparung als auch aus dem Bereich der Nutzung erneuerbarer Energien. Da durch die ganzjährig moderaten Temperaturen in der Region kaum Heizenergie nötig ist, seien die größten Effizienzerhöhungen, bei der Erwärmung von Brauchwasser für Privathaushalte, Gewerbe und Landwirtschaft möglich, so Stelzer. Problematisch seien jedoch die schwierigen Einsatzbedingungen für erneuerbare Energien: In Los Bancos gibt es kaum nutzbare Windgeschwindigkeiten und ein Großteil der Region ist lange Zeit des Jahres von Wolken oder Nebel bedeckt. Aus diesem Grund soll eine Pilotanlage Aufschluss über die Effizienz von Solaranlagen in der Region geben.
In 2017 wird eine Machbarkeitsstudie für ein Informationszentrum erstellt werden. Es soll zum einen die lokale Bevölkerung und zum anderen Touristen über die Ursachen des Klimawandels und seine Auswirkungen auf Los Bancos informieren. Darüber hinaus wollen die Projektpartner die Planungen für eine neue Biogasanlage abschließen, die künftig die Abfälle des örtlichen Schlachthofes energetisch verwertet. Aufforstungen mit lokalen Baumarten sollen Los Bancos zudem besser gegen die Folgen des Klimawandels wappnen, CO2 binden und dazu beitragen, die sehr hohe Biodiversität in der Region zu erhalten. Darüber hinaus sind für die kommenden Jahre weitere Studien zu den Potenzialen zur Energieeinsparung und zur Nutzung von erneuerbaren Energien geplant. (19.01.2017)
Weiterführende Informationen:
- Projektseite der Stadt Karlsruhe zur Klimapartnerschaft Ecuador