Klimawandel und Technik: Vornorm erstellt
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Trotz vielfältiger Anstrengungen, seine anthropogenen Ursachen zu reduzieren, wird er sich in den kommenden Jahrzehnten noch verschärfen. Mit gravierenden Folgen für technische Systeme und Infrastrukturen: Asphaltdecken von Autobahnen müssen Hitzewellen Stand halten, Kanalisationen größere Mengen an Starkregen aufnehmen und Klimaanlagen höhere Außentemperaturen bewältigen.
Um die neuen Anforderung an Produkte und Prozesse künftig besser zu berücksichtigen, hat ein Arbeitskreis des Deutschen Instituts für Normung (DIN) unter der Mitwirkung des ITAS-Mitarbeiters Volker Stelzer nun eine Vornorm (SPEC) erstellt. Obwohl die prognostizierten Folgen des Klimawandels erst ab Mitte dieses Jahrhunderts verstärkt zu erkennen und zu spüren sein werden, so Stelzer, täusche der Eindruck, dass noch hinreichend Zeit für die Anpassung bestünde. „Planungshorizonte für die Investitionen von Industriegütern betragen nicht selten bis zu 30 Jahre“, stellt der Nachhaltigkeitsexperte fest.
Die Vornorm bietet deshalb eine Orientierungshilfe, um schon heute mit den Unsicherheiten in den Projektionen zum Klimawandel und dessen Folgen umzugehen. Zentrale Adressaten sind die nationalen und internationalen Normierungsgremien. Ihnen dient die Vornorm als Basis, um bei künftigen Verfahren die Anpassung an Folgen des Klimawandels besser zu berücksichtigen.
Die DIN SPEC 35220:2015-11 ist im November 2015 erschienen. Sie kann unter dem Titel „Anpassung an den Klimawandel - Umgang mit Unsicherheiten im Kontext von Projektionen“ beim Beuth Verlag bezogen werden. (10.03.2016)
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