Erstes deutsches Lexikon der Mensch-Tier-Beziehungen erschienen
Im Gegensatz zu traditionellen Einführungen in die Tierethik beschränkt sich dieses Lexikon aber nicht auf moralphilosophische Themen, sondern beleuchtet die Mensch/Tier-Beziehung auch aus historischer, soziologischer, ethologischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Absicht dieses Lexikons ist, einen Beitrag zu leisten, damit Tiere in der Forschung nicht mehr als „Objekte“ oder „Opfer“, sondern als Individuen verstanden werden. Dieses Lexikon gibt neue akademische Diskussionen sowie soziale Kontroversen und unterschiedliche gesellschaftliche Positionen zu verschiedenen Themen der Mensch-Tier-Beziehungen in einer verständlichen Sprache wieder, ohne dabei auf wissenschaftliche Genauigkeit zu verzichten.
ITAS-Mitarbeiterin Arianna Ferrari ist nicht nur Mitherausgeberin des Buches, sondern hat auch einige Einträge verfasst, insbesondere zu der Frage, wie Wissenschaft und Technik unsere Beziehungen zu den Tieren beeinflussen. Tiere sind beispielsweise nicht nur deshalb längst eine Thema der Wissenschaft, weil die meisten technischen Innovationen an ihnen getestet werden, sondern weil Tiere, insbesondere in der Biologie und Medizin, häufig Gegenstand von Visionen technischer Gestaltbarkeit sind, die zum Teil als Vorläufer von Visionen für den Menschen betrachtet werden können.
Wissenschaftliche Kontroversen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Klimawandel und die Rolle der Tiere in der Landwirtschaft und in der Ernährung sowie die daraus entstehende Innovationen wie In-vitro-Fleisch spielen eine wichtige Rolle in der heutigen wissenschaftlicher Debatte und werden ebenso im Lexikon behandelt. (26.01.2016)
Bibliographische Angaben:
Ferrari, A.; Petrus, K. (Hrsg.)
Lexikon der Mensch-Tier-Beziehungen. Bielefeld: Transcript, 2015.
ISBN 978-3-8376-2232-4