Mensch und Technik im Rathaus [16.07.2012]

Mit hoher ITAS-Beteiligung stellte sich am 04.07.2012 der KIT-Schwerpunkt Mensch und Technik (MuT) im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KIT im Rathaus“ vor. Neben einer einwöchigen Poster-Ausstellung im oberen Foyer des Rathauses wurden in verschiedenen Vorträgen am Abend die Ziele und Forschungen des Schwerpunkts den interessierten Bürgern näher gebracht.

Bürgermeister Wolfram Jäger eröffnete die Veranstaltung im Bürgersaal mit einem Grußwort, in dem er betonte „Mensch und Technik rücken in unsere heutigen Zeit immer näher zusammen“. Er verwies auf den Titel „Stadt der jungen Forscher“, den Karlsruhe für sich gewinnen konnte. Man sei in Karlsruhe stolz auf die nationale und internationale Forschungsarbeit am KIT, meinte der Bürgermeister. KIT Vizepräsident Peter Fritz stellte anschließend das KIT mit seiner Struktur und Aufgaben vor und ging dabei auf zukunftsweisende Projekte im Umfeld von Mensch und Technik ein.

Armin Grunwald verdeutlichte die Arbeit des Schwerpunkts an einer TAB-Studie, die 2010 vom Bundestag in Auftrag gegeben worden war. Dabei wurden die Folgen eines längerfristigen Stromausfalls untersucht – mit teils erschreckenden Ergebnissen. Neben einem Ausfall der Telefonleitungen und Wasserversorgung würden „viele Bereiche wie zum Beispiel Pflegeeinrichtungen und Tankstellen rasch zusammenbrechen“, erklärte der wissenschaftliche Sprecher des Schwerpunkts Mensch und Technik. Nach einem Überblick über die Forschungsfelder von MuT ging Grunwald noch auf die Möglichkeiten ein, mit der Technik das menschliche Gehirn aufzurüsten. „Die Gestalter von Technik sind nicht nur die Wissenschaftler sondern auch die Bürger“, betonte Grunwald. Um historische Technikutopien ging es in dem Vortrag von Kurt Möser vom Institut für Geschichte. Er verdeutlichte mit einem Streifzug durch die (Medien-)Geschichte, wie sehr sich Menschen schon immer mit Technik auseinandergesetzt haben.

Der Beitrag von Bettina-Johanna Krings (ITAS) mit dem Titel „Unsere Arbeit im Wandel der Zeit“ tangierte den Alltag der Zuhörer und bettete die heutigen Verhältnisse in historische Großtrends wie die Rationalisierung der Arbeit und die Trennung von Arbeit und Leben ein. Erwerbsarbeit als Garant für Altersvorsorge sowie einer materiellen Absicherung entlang des Lebenslaufes wird zunehmend unsicher, aber Alternativen seien bislang kaum in Sicht, so die beunruhigende Analyse von Krings. Der Wandel sei auch hier noch nicht abgeschlossen.

Den Abend rundete Thomas Lützkendorf von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ab, der über das Thema „Nachhaltigkeit beim Bauen und Wohnen“ referierte.

Trotz guten Wetters verfolgten viele Karlsruher die Veranstaltung und beteiligten sich an den anschließenden Gesprächen in lockerer Runde. Unter den Ehrengästen zeigte sich auch der amtierende Generalbundesanwalt Harald Range an den Forschungen des Schwerpunkts interessiert.

Weitere Informationen:
www.mensch-und-technik.kit.edu/426.php